Ökoalarm

Urlaubstraum mit dunkler ökologischer Kehrseite

Klima
27.12.2025 13:00

Das Haus des Meeres in Wien appelliert an alle Urlauber, die über Feiertage in tropischen Paradiesen weilen: keine tierischen Souvenirs mitnehmen! Dabei werden Meeresbewohner aus ihrem Lebensraum gerissen, der ohnehin vom Aussterben bedroht ist. 

Türkisblaues Wasser, weiße Strände, Palmen im Sonnenuntergang – und bunte Märkte, die locken. Wenn der Winter bei uns die Zähne zeigt, zieht es viele Österreicher in die Tropen. Doch zwischen T-Shirts und Muschelketten lauert eine bittere Wahrheit: getrocknete Seesterne, aufgeblasene Kugelfische, tote Meeresbewohner - verkauft als harmlose Souvenirs.

Was viele nicht wissen: Für diese „maritimen Dekorationen“ werden Tiere in großer Zahl lebend aus Korallenlagunen und Seegraswiesen gerissen. Lebensräume, die ohnehin schon unter Klimawandel, Überfischung und Mülllawinen ächzen.

Wenn das Riff aus dem Gleichgewicht gerät
Seesterne, Kugel- und Igelfische sind keine Dekoartikel. Sie sind Schlüsselspieler im empfindlichen Ökosystem Meer. Als Allesfresser halten sie Algen in Schach, verhindern die Massenvermehrung von Schwämmen, Muscheln und Kleinkrebsen.

Fehlen sie, kippt das Gleichgewicht: Algen überwuchern die Riffe, Korallen sterben, ganze Lebensräume kollabieren. Was einmal zerstört ist, kommt oft nie wieder zurück – mit Folgen nicht nur für die Meere, sondern auch für uns Menschen, die von ihnen leben. Ein kleiner Kauf am Urlaubsmarkt kann so Teil einer großen Kettenreaktion werden.

Hände weg von toten Meerestieren!
Das Wiener Haus des Meeres schlägt Alarm und richtet einen klaren Appell an alle Meeresurlauber: „Verzichten Sie bitte auf den Kauf getrockneter Meerestiere und bewahren Sie lieber Ihre lebendigen Urlaubserinnerungen im Gedächtnis!“ Statt tote Tiere im Koffer heimzubringen, sollen Reisende Respekt zeigen – für das Leben, das unsere Ozeane so einzigartig macht. Dass aber auch so ökologisch fragil geworden ist

Stumme Zeugen der Ausbeutung
Auf vielen Märkten liegen sie noch immer: aufgespannte Igelfische, gebleichte Seesterne, aufgereiht wie Trophäen. Stumme Zeugen einer Ausbeutung, die im Verborgenen geschieht – und doch jeden betrifft, der zugreift.

Was wie ein exotisches Andenken aussieht, ist in Wahrheit ein Symbol für Zerstörung. Kleine Naturwunder – ganz nah bei uns. Dabei muss man gar nicht um die halbe Welt reisen, um die Schönheit der Meere zu erleben. Quasi vor der Haustür, im Haus des Meeres mitten in Wien, tobt das Leben geradezu in den Korallenriffbecken: Kofferfische gleiten wie gelbe Juwelen durchs Wasser, Seesterne kriechen an den Scheiben entlang – und wer genau hinsieht, kann sogar beobachten, wie ein Seestern seinen Magen ausstülpt, um seine Beute zu verdauen. Ein bizarres, faszinierendes Schauspiel - lebendig, echt, respektvoll.

Der Igelfisch, einer der stummen Zeugen der Ausbeutung unserer Meere.
Der Igelfisch, einer der stummen Zeugen der Ausbeutung unserer Meere.(Bild: Haus des Meeres)

Urlaubserinnerungen also ohne der Natur zu schaden. Unsere Meere brauchen unsere Stimmen. Die Botschaft ist klar: Die Schönheit der Ozeane gehört nicht ins Regal, sondern in unsere Herzen. Jeder Verzicht auf ein solches Souvenir ist ein kleiner Sieg für die Meere. Denn wahre Erinnerungen wiegen nichts – und sind doch unbezahlbar. 

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