US-Präsident Donald Trump hat Louisianas Gouverneur, Jeff Landry, zum Sondergesandten für Grönland ernannt. Er werde sich für das „Überleben unserer Verbündeten“ einsetzen, schrieb Trump in einem Beitrag auf Truth Social. Ob Landry als Gouverneur zurücktreten soll, war zunächst nicht klar.
Der Präsident hatte zu Beginn seiner Amtszeit erklärt, die USA könnten und sollten Grönland notfalls militärisch annektieren. Offiziell gehört die Insel zu Dänemark. Die Ankündigung stieß dort und in anderen EU-Ländern auf scharfe Kritik, sie wurde als Bruch internationaler Normen angesehen. Auch Landry bezeichnete es nun als Ehre, dazu beitragen zu dürfen, „Grönland einen Teil der USA zu machen“.
Der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen forderte das Weiße Haus daraufhin auf, „die territoriale Integrität des Königsreichs“ zu respektieren. Die Ernennung eines Sondergesandten zeige, „dass das amerikanische Interesse an Grönland weiterhin besteht“. Die dänische Regierung bestellte den amerikanischen Botschafter ein, der Schritt sei „völlig inakzeptabel“.
Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Wir kooperieren gerne mit anderen Ländern, auch mit den USA.
Grönlands Regierungschef Jens-Frederik Nielsen
Regierungschef Jens-Frederik Nielsen zeigte sich allerdings gelassener als der Außenminister. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung, sagte er. „Wir kooperieren gerne mit anderen Ländern, auch mit den USA, aber das muss immer mit Respekt vor uns und unseren Werten und Wünschen geschehen“, sagte er.
Laut dänischen Medien bemüht sich die US-Regierung, direkte Kontakte zur Regierung Grönlands aufzubauen. Politische Praxis ist es eigentlich, dass sowohl dänische als auch grönländische Vertreterinnen und Vertreter bei Gesprächen präsent sein müssen, wenn es um Außen-, Sicherheits- oder Verteidigungsfragen geht.
Wann Sondergesandte ernannt werden
1803 hatten die USA das Gebiet Louisiana Frankreich abgekauft. Während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) hatte Trump davon gesprochen, auch Grönland kaufen zu wollen. Dänemark und die autonome Regierung Grönlands lehnen das ab.
Sondergesandte wurden bei früheren US-Präsidenten vor allem für schwierige Verhandlungen und Krisensituationen ernannt, beispielsweise für den Nahen Osten. Die Beziehungen zu Verbündeten wurden hingegen von einer Botschafterin oder einem Botschafter gepflegt.
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