Nach der Räumungsklage gegen Simone Lugner wird nun in einer Gerichtsverhandlung erörtert: War der Baumeister vor seinem Tod auf die Pflege durch seine Frau angewiesen? Und pflegte sie ihn?
Während unten im Justizpalast der Weihnachtsbaum glänzt und Touristen auf der großen Treppe vor Justitia für Fotos posieren, geht es in Saal 9 um den Alltag in der Villa des im August 2024 verstorbenen Baumeisters in den Monaten vor seinem Tod.
„Er war schwach, brauchte Unterstützung“
Die Lugner Familien-Privatstiftung brachte eine Räumungsklage gegen die Witwe Simone Lugner ein. Sie hätte sich nicht an Abmachungen in der Stiftungsurkunde gehalten und den Baumeister nicht gepflegt, weshalb jetzt kein Wohnrecht mehr bestehe.
Bis ins Detail werden die letzten Wochen im Leben von Richard Lugner rekonstruiert. „Zwei Wochen nach der Hochzeit hat er Rückenschmerzen bekommen, die immer schlimmer geworden sind“, erinnert sich jene Haushälterin, die schließlich auch seine Pflege übernommen hatte, während Simone in der Arbeit war. „Er hat bei allen Sachen Unterstützung gebraucht, war schwach.“ Frau Lugner sei so gut wie nie zu Hause gewesen, gepflegt habe sie ihn nicht, auch nicht, wenn sie freihatte. Auch habe er seinen Wohnbereich in der Villa gar nicht mehr verlassen, außer um mit ihr – der Haushälterin – in die Tagesklinik zu fahren.
„Erzählen´s keine Märchen“
In der Befragung der Zeugin durch Simone Lugners Anwalt Florian Höllwarth stellt sich dann aber doch heraus, dass Richard Lugner in den Tagen vor seinem Tod mehrfach seine Frau in der Lugner City begleitet hatte. Weil er bei ihrem Arbeitsstart im Einkaufscenter dabeisein wollte. „Warum haben Sie das zuvor anders gesagt? Sagen Sie, Sie erinnern sich nicht, aber erzählen’s keine Märchen“, so Höllwarth.
Als weitere Zeugen kamen unter anderem Lugners Chauffeur zu Wort. Am 20. März wird es bei der Fortsetzung zur Einvernahme von Simone Lugner kommen, die sich in der Verhandlung am Freitag zurückhaltend verhielt, obwohl vieles, was sie gehört hat, schwere Kost war.
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