Die Umstände des Todes von Christian Pilnacek, einst mächtiger Sektionschef im Justizministerium, geben nach wie vor Rätsel auf – und werden ab Jänner auch einen Untersuchungsausschuss des Parlaments beschäftigen. Nun sind Chats aufgetaucht, die zwischenzeitlich Zweifel an der Suizidthese aufkommen lassen.
Was geschah wirklich in der Nacht des 20. Oktober? Beschloss Sektionschef Christian Pilnacek tatsächlich, seinem Leben ein Ende zu setzen? Die Volksanwaltschaft ortet Ermittlungsfehler rund um den Tod des ehemaligen Sektionschefs Christian Pilnacek. So sei viel zu früh von einem Suizid ausgegangen worden, weswegen mögliche Zeugen und Beweise ignoriert worden seien, beklagte der von der FPÖ gestellte Volksanwalt Christoph Luisser am Dienstag in einer Pressekonferenz.
Chats auf Smartwatch
Der Zwischenbericht der Volksanwaltschaft bestätigt zum Teil bereits bekannte Kritik rund um den Tod des einstigen Justiz-Sektionschefs. Nun aufgetauchte Chats, die dank der Smartwatch Pilnaceks sichergestellt werden konnten, zeigen zudem, dass der Spitzenbeamte zahlreiche, teils private, teils berufliche Termine weit über seinen Todestag hinaus vereinbarte.
Auch mit Menschen, die ihm augenscheinlich nahestanden, tauschte sich Christian Pilnacek via Chat aus – in keiner Nachricht erscheint allerdings ein Hinweis darauf, dass er sich etwas antun würde. Im Gegenteil, es wurden Treffen zum Essen und Kaffee vereinbart.
War Pilnacek alleine?
Nur die letzte Nachricht, die mutmaßlich an das Handy seiner damaligen Freundin ging, klingt plötzlich anders: „Bin fertig und kann nicht mehr. Alles Liebe.“ Ob der Sektionschef diese Nachricht allerdings selbst geschrieben hat, ist unklar. Von der Tonalität unterscheidet sie sich jedenfalls deutlich von den vorherigen.
Das Handy lässt sich nicht mehr auswerten, es wurde von Pilnaceks Frau mit einem Bunsenbrenner zerstört, wie die Plattform „zackzack“ von Ex-Politiker und Aufdecker Peter Pilz berichtete. Pilz befindet sich aktuell in einem Rechtsstreit wegen seines Buches zur Causa Pilnacek, ein Urteil im Verfahren um eine Unterlassungsklage wird für Donnerstag erwartet.
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