Vor dem Parlament legte Finanzminister Markus Marterbauer von der SPÖ aktuelle Zahlen zum illegalen Glücksspiel vor. Gewalt, Drogen- und Waffenlager erschweren die Razzien der Beamten ebenso wie über Social Media vereinbarte illegale Pokerrunden. 7,36 Millionen Euro an Strafen wurden seit 2022 verhängt.
Wenn ein Passant oder Geschäftsinhaber den Verdacht auf ein illegal betriebenes Glücksspiellokal äußert, schwärmen sie aus – die Finanzbeamten, gemeinsam mit der Polizei. Wie Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) dem Plenum im Parlament offenlegte, war das zwischen 2022 und 2024 in Österreich 789-mal der Fall. Nur 99 Razzien geschahen auf eigene Veranlassung, der Rest wurde auf Basis von Hinweisen und Anzeigen aus der Bevölkerung durchgeführt.
Sechs Bundesländer quasi „glücksspielfrei“
1047 Glücksspielautomaten wurden seit 2022 sichergestellt, 7,36 Millionen Euro an Geldstrafen gegen die Betreiber der Spielhöllen verhängt. Während das in Niederösterreich und dem Burgenland schon länger Zeit der Fall sein soll, erklärte der Finanzminister nun auch Vorarlberg, Tirol, die Steiermark und Kärnten praktisch als frei von illegalen Glücksspielangeboten. In allen anderen Bundesländern sei das unerlaubte Zubrot weiterhin ein Problem.
Die illegalen Lokale werden oftmals bewacht, seien technisch bestens gesichert und können nur mit aufwendiger Technik aufgebrochen werden.
Auszug aus dem Tätigkeitsbericht der Finanzpolizei
Pokerrunden in Kellerabteilen bereiten Sorge
Was den Finanzbeamten Sorge bereitet: Die verbliebenen Lokale seien oft hermetisch abgeriegelt und bewacht, könnten nur mithilfe von Sondereinsatzkommandos aufgebrochen werden. In fast allen Fällen wurden in den Lokalen Drogen gefunden, die zwischengelagert wurden – auch Waffen zählen zu den Funden. Geheime Pokerturniere, die über Messenger und Social Media beworben werden und in umgebauten Kellerabteilen oder Privatwohnungen steigen, seien vereinzelt festgestellt worden.
Auch die Spenden der Glücksspielanbieter legte Marterbauer offen: Die Lotterien spendeten 1,8 Millionen, die Casinos 584.000, die PA Automaten AG 60.000 Euro. Der Großteil ging an Organisationen zur Suchtberatung und psychischen Gesundheit sowie an die Universität Wien.
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