Vergleichsweise solide – so in etwa lässt sich der Budgetentwurf der Stadt Dornbirn, Vorarlbergs größte Gemeinde, für das kommende Jahr zusammenfassen. Im Verwaltungs- und Betriebsbereich soll gespart werden – dort, wo es „fachlich vertretbar ist“.
Die Messestadt ist bekanntlich das wirtschaftliche Zentrum des Landes, dementsprechend üppig war in der Vergangenheit auch die kommunale Kassa ausgestattet. Doch auch für Dornbirn gilt mittlerweile wie für alle anderen Gemeinden auch: Die fetten Jahre sind vorbei. Steigende Kosten und ein Wirtschaftswachstum in nur homöopathischer Ausprägung engen die finanziellen Spielräume spürbar ein, was sich auch am Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 ablesen lässt. Was sich allerdings ebenfalls daraus ablesen lässt: Im Gegensatz zu anderen Gemeinden ist Dornbirn nach wie vor handlungsfähig und in der Lage, nennenswerte Investitionen zu stemmen.
Dass die Stadt kein strukturelles Finanzproblem hat, zeigt der Ergebnishaushalt, der gewissermaßen den „Regelbetrieb“ abbildet: Dieser weist Erträge in Höhe von 256,94 Millionen Euro und Aufwendungen von 239,68 Millionen Euro aus – der Überschuss beträgt folglich 17,26 Millionen Euro. Im Finanzierungshaushalt stehen indes Einzahlungen von 274,86 Millionen Euro Auszahlungen von 276,41 Millionen Euro gegenüber, daraus errechnet sich ein Minus von 1,56 Millionen Euro. Die Finanzierung der Lücke zwischen Ergebnis- und Finanzierungshaushalt erfolgt unter anderem über gezielte Darlehensaufnahmen sowie Rücklagenentnahmen im Umfang von ziemlich genau 1,562 Millionen Euro.
Investitionen auf hohem Niveau
Durchaus bemerkenswert ist, dass die Messestadt 2026 mehr investieren wird als im laufenden Jahr. Das Volumen beläuft sich auf 48,7 Millionen Euro, wobei das Geld überwiegend in Form von Aufträgen an Unternehmen aus der Region fließen soll – damit will die Stadt gezielt konjunkturelle Impulse setzen. Ein Investitionsschwerpunkt liegt auf dem Bildungs- und Betreuungsbereich – dazu gehören der Ausbau der Mittagsbetreuung an den Volksschulen Leopold und Watzenegg, die Planungen für die Volksschule Forach, die Erweiterung der Kindergärten Wallenmahd und Weißacher, Wettbewerbe für weitere Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie die Fertigstellung des Kinder- und Veranstaltungshauses Haselstauden.
Mit dem Voranschlag stellen wir sicher, dass Dornbirn finanziell handlungsfähig bleibt.
Markus Fäßler
Ein weiterer nennenswerter Ausgabebrocken entfällt auf den Neubau des Clubheims der Sportanlage Forach. Für diese Vorhaben sind Darlehensaufnahmen von 21,48 Millionen Euro vorgesehen. Diesen stehen Tilgungen in nahezu gleicher Höhe gegenüber. Der Schuldenstand der Stadt wird sich somit nur leicht erhöhen und zum Jahresende 2026 voraussichtlich bei 203,92 Millionen Euro liegen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von rund 1,56 Millionen Euro beziehungsweise etwa 0,77 Prozent. Den Schulden stehen Rücklagen von rund 23,6 Millionen Euro gegenüber.
Sparen, wo es vertretbar ist
Um auch künftig handlungsfähig zu bleiben, wird ein – moderates – Sparprogramm umgesetzt. Im Zuge der Erstellung des Voranschlags wurden die laufenden Ausgaben im gesamten Verwaltungs- und Betriebsbereich überprüft und dort reduziert, wo es fachlich vertretbar ist. Bürgermeister Markus Fäßler ist jedenfalls mit dem Budgetentwurf zufrieden: „Trotz enger Spielräume setzen wir ein bewusst positives Signal. Wir passen unsere Ausgaben verantwortungsvoll an, sichern notwendige Vorsichtsmaßnahmen ab und halten gleichzeitig an wichtigen Investitionen fest. Bildung, Betreuung, Infrastruktur und Versorgung bleiben zentrale Prioritäten. Dieser Voranschlag zeigt, dass eine vorausschauende Budgetplanung auch in herausfordernden Zeiten möglich ist.“
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