In der Nibelungenstadt in Vorarlberg tritt die Kommunalpolitik auf die Investitionsbremse. Der Voranschlag für das kommende Jahr fiel entsprechend zurückhaltend aus. Doch auch die Schulden sinken.
Wie alle Kommunen in Österreich muss auch Hohenems einen konsequenten Sparkurs fahren. Die Stadt reagiert auf den herausfordernden Mix aus stark steigenden Ausgaben und nur leicht wachsenden Einnahmen mit strikter Haushaltsdisziplin, effizienteren Verwaltungsabläufen und einer klaren Priorisierung ihrer Investitionen.
Im Budgetvoranschlag für das Jahr 2026, der am Dienstag in der Stadtvertretung mit großer Mehrheit (30:6 Stimmen) beschlossen worden ist, stehen Erträge in Höhe von 59,26 Millionen Euro Aufwendungen von insgesamt 60,86 Millionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein negatives Nettoergebnis von knapp 1,6 Millionen Euro. Da die Höhe der Darlehensrückzahlungen jene der Neuaufnahmen übertrifft, wird es der Stadt vermutlich dennoch gelingen, mit Ende des Jahres 2026 die Fremdverschuldung um etwa 1,9 Millionen Euro zu reduzieren.
Überprüfung auf Wirksamkeit
Nachdem in den vergangenen Jahren fast die gesamte Innenstadt neu gestaltet worden ist, wird im kommenden Jahr auf die Investitionsbremse gestiegen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt gerade einmal 4,35 Millionen Euro – im Vorjahr waren es noch 7,4 Millionen Euro. Die Stadt will auch künftig alle Förderungen und Investitionen konsequent auf Wirksamkeit und langfristigen Nutzen überprüfen. Ein weiterer zentraler Pfeiler des Konsolidierungspfades ist die Steigerung der Effizienz im Verwaltungsbetrieb. Die Grafenstadt setzt dabei verstärkt auf Digitalisierung sowie den Einsatz moderner Technologien wie KI-gestützte Prozesse, um Ressourcen zielgerichteter einzusetzen.
„Bund und Land sind gefordert“
Angesichts des wachsenden Drucks auf alle Gemeinden sieht Bürgermeister Dieter Egger dringenden Handlungsbedarf: „Ohne Verbesserungen im Finanzausgleich werden sie die wachsenden Anforderungen nicht mehr in der nötigen Qualität erfüllen können. Wir sehen daher dringend Bund und Land gefordert, die finanziellen Rahmenbedingungen für die kommunale Ebene zu stärken.“
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