Der Nahversorger Unimarkt zieht sich aus dem Filialgeschäft zurück und verkauft alle seine 91 Filialen. Für rund die Hälfte der Standorte gibt es derzeit Interessenten – und nun ist klar, welche Unimärkte Handelsriese Spar übernehmen will. Es geht um 23 Supermärkte.
Ende September gab der oberösterreichische Lebensmittelhändler Unimarkt bekannt, sich komplett aus dem Filialgeschäft zurückzuziehen – die „Krone“ berichtete. 91 Unimärkte in ganz Österreich stehen seitdem zum Verkauf. Mitarbeiter und Kunden bangen seither um ihre Arbeitsplätze beziehungsweise Nahversorger.
Anmeldung bei Wettbewerbsbehörde
Für knapp die Hälfte der Unimarkt-Standorte haben sich bis dato Interessenten gefunden: Die Rewe-Gruppe (zu ihr gehört etwa Billa) will 21 übernehmen, Spar 23. Letzterer hat den geplanten Kauf der Filialen am Mittwoch offiziell bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet – daher ist nun erstmals bekannt, welche Standorte Spar übernehmen will. Fünf davon befinden sich in Oberösterreich, es handelt sich dabei um die Unimärkte in Gallneukirchen, Hagenberg, Hellmonsödt, Steyr und Windischgarsten.
Vier Wochen Zeit für Prüfung
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat nun vier Wochen Zeit, die beantragen Übernahmen zu prüfen. „Die BWB erstellt für jeden einzelnen Standort eine wettbewerbliche Beurteilung“, heißt es von der Behörde. „Der Rückzug Unimarkts bewirkt auch gegenüber der vorgelagerten Lieferkette eine weitere Erhöhung der Marktkonzentration, was seitens der BWB bei der wettbewerblichen Beurteilung ebenfalls berücksichtigt wird“, so die BWB weiter. Die vier größten Lebensmittelhändler hätten bereits vor dem Unimarkt-Aus eine „starke Verhandlungsmacht“ gegenüber den Lieferanten gehabt.
Bis Jahresende will Unimarkt eine Entscheidung über alle Filialen treffen. Abzüglich der Standorte, an denen Spar und Rewe interessiert sind, bleiben immer noch 47 vakante Standorte übrig. Ihre Zukunft bleibt ungewiss.
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