Spar will 23 Filialen des Nahversorgers Unimarkt übernehmen, die Rewe-Gruppe (zu ihr gehören etwa Billa) 21. Damit sind immer noch mehr als die Hälfte der Standorte vakant. Im Poker um die Supermärkte nimmt sich nun Hofer gegenüber der „Krone“ erstmals selbst aus dem Spiel.
Ende September gab Unimarkt bekannt, sich aus dem Filialgeschäft komplett zurückzuziehen und alle 91 Filialen zu verkaufen. Seitdem läuft der Verhandlungspoker über die Standorte – Kunden bangen um ihren Nahversorger, die Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz. Etwas weniger als die Hälfte der Unimarkt-Filialen hat mittlerweile einen Abnehmer gefunden, doch die weitere Suche nach Käufern dürfte schwierig werden.
Denn mit Hofer nimmt sich jetzt ein großer Lebensmittelhändler selbst aus dem Spiel: „Seitens Hofer besteht kein Interesse, Standorte von Unimarkt zu übernehmen“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der „Krone“. Die Begründung des Diskonters: „Mit rund 540 Filialen haben wir österreichweit aktuell schon eine sehr gute Abdeckung – im Durchschnitt kann jeder Österreicher eine Hofer Filiale in weniger als 15 Minuten erreichen.“
Seitens Hofer besteht kein Interesse, Standorte von Unimarkt zu übernehmen.
Stellungnahme von Hofer
Kartellrechtliche Prüfung noch ausständig
Spar hatte, wie berichtet, in der Vorwoche angekündigt, 23 Filialen von Unimarkt kaufen zu wollen. Am Mittwoch zog die Rewe-Gruppe nach und gab bekannt, 21 Unimärkte übernehmen zu wollen. Die Mehrheit davon will Rewe als Adeg-Geschäfte betreiben, einige Standorte sollen zu Billa- oder Penny-Filialen werden. Um welche Standorte es sich handelt und wie hoch der Kaufpreis ist, will (noch) niemand der Beteiligten verraten.
Ganz fix ist der Deal ohnehin noch nicht: Noch ausständig ist die kartellrechtliche Prüfung und Freigabe der Übernahmen durch die Bundeswettbewerbsbehörde. Stimmt sie den Käufen durch Spar und Rewe zu, wären 44 der bundesweit 91 Unimärkte „gerettet“.
Nur 18 von 45 Filialen in OÖ vergeben
In Oberösterreich – hier hat Unimarkt seinen Sitz und die meisten Standorte, siehe Grafik unten – schaut es aber bedeutend düsterer aus: Spar (fünf) und Rewe (13) wollen im Land ob der Enns zusammen nur 18 der insgesamt 45 Unimarkt-Filialen übernehmen.
Bis Jahresende soll entschieden werden
Für die restlichen Standorte bleibt nach dem Aus von Hofer von den großen Lebensmittelhändlern noch Lidl übrig. Ja, man wolle expandieren, heißt es von dort auf Anfrage – „aber nicht um jeden Preis.“ Aktuell prüfe Lidl „einige konkrete Standorte bezüglich einer Übernahme inklusive Personal.“
Bis Jahresende will Unimarkt jedenfalls Entscheidungen zu sämtlichen Filialen treffen. „Die von den aktuellen Vereinbarungen nicht umfassten Standorte sind Teil von Gesprächen mit weiteren Interessenten“, lässt ein Sprecher von Unimarkt wissen.

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