Filialen zum Verkauf

Unimarkt sperrt zu: 620 Mitarbeiter vor Jobverlust

Oberösterreich
30.09.2025 09:03

Nächste Hiobsbotschaft in der oberösterreichischen Wirtschaft: Alle Unimarkt-Filialen werden geschlossen oder verkauft. 620 Mitarbeiter sind von der Kündigung bedroht und wurden beim AMS angemeldet. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer für zumindest einen Teil der Betroffenen. Unimarkt-Chef Andreas Hämmerle nimmt in der „Krone“ Stellung.

Der Lebensmittelhändler Unimarkt mit Sitz in Traun will alle seine gut 90 Standorte – Franchise und eigene – verkaufen und sich vom Markt zurückziehen. Und das nach dem Fest zum 50-jährigen Bestehen des Unternehmens. 120 Beschäftigte in der Zentrale und 500 in den Filialen sind beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet worden. Schon im Vorjahr hatte das Unternehmen 24 Standorte geschlossen, ebenso einen Logistikstandort.

Entscheidung bis zum Jahresende
Bis zum Jahresende soll entschieden sein, wer welche Standorte übernimmt. „Wir sind bereits in Gesprächen mit anderen Handelsunternehmen. Das Interesse ist groß, weil gewidmete Handelsstandorte inzwischen ein rares Gut sind“, sagt Unimarkt-Geschäftsführer Andreas Hämmerle im „Krone“-Gespräch. „Wenn wir die Standorte an andere Handelsunternehmen weitergeben können, bleibt dort, wo wir sind, die Nahversorgung erhalten und wenn die Filialen weiterbetrieben werden, werden dort auch Arbeitsplätze sein.“ Großhandel und Logistik der UNIGruppe sind laut Hämmerle nicht betroffen.

Als Gründe für den Ausverkauf nennt der Unimarkt-Chef eine „Gemengelage“: „Wir haben zwei Prozent Marktanteil, da haben unsere Mitbewerber andere Möglichkeiten. Wir sind im dritten Jahr der Rezession und unsere Kunden haben weniger in der Geldtasche“ – all das habe zur „strategischen Entscheidung“ geführt. „Wir machen das mit ruhiger Hand“, sagt Hämmerle. „Wichtig ist: Die Unimärkte sind unverändert offen. Unsere Regale sind voll, wir führen die Geschäfte ganz normal weiter.“

Alle Unimarkt-Filialen sollen verkauft, bzw. geschlossen werden.
Alle Unimarkt-Filialen sollen verkauft, bzw. geschlossen werden.(Bild: Jauschowetz Christian)

Mitarbeiter werden nun informiert
Die Anmeldungen beim Arbeitsmarktversive (AMS) seien eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme. Die Personalvertretung sei eingebunden, Dienstagvormittag würden die Mitarbeitenden „in einem Town Hall Meeting“ informiert.

Die Gewerkschaft rät unterdessen: „Nichts unterschreiben“. Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der GPA OÖ, meint zur „Krone“: „Man sollte nicht vorzeitig Dienstverhältnisse lösen. Wir versuchen, einen Sozialplan zu bekommen. Es sollte jetzt nichts voreilig beendet werden, wir müssen uns erst ein Bild davon machen.“ Für Donnerstag ist ein Gesprächstermin zwischen Gewerkschaft und Unimarkt-Management angesetzt.

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