Die Fristen für „Freiwillige“, um weitere 400 Stellen beim Kristallkonzern Swarovski im Tiroler Wattens abzubauen, sind abgelaufen. Der Abschied scheint angesichts der ungewissen Zukunftsaussichten die erste Wahl zu sein.
Einen anderen Job suchen – oder die Stundenzahl um zehn bis 15 Prozent verringern? Wie berichtet, wurden die rund 2500 verbliebenen Swarovski-Mitarbeiter in Wattens vor diese Wahl gestellt. Standortleiter Jérôme Dandrieux verkündete am 6. November den weiteren Abbau von 400 Stellen bis Ende 2026. Die Frist für die Quittierung des Jobs lief bis 5. Dezember, jene für Stundenreduktion bis 12. Dezember.
Mitarbeiterin: „Besser als jahrelange Ungewissheit“
„Lieber ein Ende mit Schrecken und einen neuen Job beginnen als jahrelange Ungewissheit“, begründet eine langjährige Produktionsmitarbeiterin gegenüber der „Krone“ ihre Entscheidung, den Kristallkonzern zu verlassen. Sie wolle nicht auf 30 Stunden reduzieren, um irgendwann doch eine Kündigung in Händen zu halten.
Die lange Unsicherheit schlägt auf die Stimmung. Vieles wird erst im Jänner klar sein.

Zentralbetriebsratschefin Selina Eder
Bild: KA Tirol/Angelo Lair
Zentralbetriebsratschefin Selina Eder sieht diese Haltung nach hunderten Gesprächen als die vorherrschende Tendenz: „Zumindest bei jenen, die sich bereits deklariert haben.“
Endgültige Zahlen wohl erst im Jänner 2026
Je nach Abteilung und Funktion gebe es aber auch Leute, die Swarovski behalten wolle. Die große Frage: Reichen die „Freiwilligen“-Meldungen samt natürlichen Abgängen und Pensionierungen aus?
Unser Anspruch ist es, gemeinsam mit den Vorsitzenden unseres Betriebsrats, für jede betroffene Person faire und individuelle Lösungen zu finden.

Standortleiter Jérôme Dandrieux
Bild: Swarovski
Für den Betriebsrat bei Swarovski standen zuletzt Info-Veranstaltungen rund um Sozialplan (zwei bis sieben Monatsgehälter bei Abschied) und Arbeitsstiftung (Hilfe bei beruflicher Wiedereingliederung) auf der Tagesordnung. Am Montag war auch ein weiteres Treffen mit dem Personalmanagement anberaumt. Endgültige Zahlen zum Jobabbau und möglichen Kündigungen dürfte es aber erst im Jänner geben.
Emphatisch, aber noch keine aktuellen Zahlen
Auf „Krone“-Anfrage zum Status quo blieb Swarovski im Allgemeinen: „Die anstehenden Anpassungen sind schwer, aber notwendig.“ Man sei sich der Tragweite im Einzelfall bewusst und stehe den Betroffenen „mit all den uns zur Verfügung stehenden Mitteln“ zur Seite. Achtsamkeit, Transparenz und Gesetzeskonformität würden dieses Handeln bestimmen, ließ der Standortleiter mitteilen.
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