Trotz Gratis-Kindergarten und Förderungen des Landes, bleiben Essensbeiträge in Kindergärten und Schulen in Oberwart immer öfter unbezahlt. Der Stadt entgeht dadurch viel Geld. Zwischen sozialer Not, fehlender Zahlungsmoral und moralischen Grenzen sucht die Stadtgemeinde jetzt nach Lösungen.
In Oberwart wächst ein Problem, das weit über einen Verwaltungsakt hinausgeht. Immer mehr Eltern bezahlen die Beiträge für das Mittagessen in Kindergärten und Schulen nicht. Allein heuer haben sich so bereits mehr als 100.000 Euro an offenen Forderungen angesammelt. Geld, das der Stadt fehlt. Oft gehe es um soziale Härtefälle, heißt es aus dem Rathaus. Aber eben nicht immer. Auch die Zahlungsmoral spiele eine Rolle.
Land unterstützt mit Förderungen
Dabei werde den Eltern viel abgenommen: Der Kindergarten ist gratis, beim Mittagessen versucht man die Preise niedrig zu halten. Unterstützung gebe es reichlich. Dennoch habe man heuer einen deutlichen Anstieg an säumigen Zahlungen bemerkt. „So drastisch war es noch nie“, ist aus der Amtsstube zu hören. Das Vorgehen der Stadt ist klar geregelt.
Zwei Mahnungen und dann kommt der Anwaltsbrief
Eltern werden zwei Mal gemahnt, danach übernimmt ein Anwalt. Ein Großteil der Rückstände sei inzwischen hereingebracht worden, heißt es. Der Aufwand dahinter jedoch beträchtlich. Neu ist heuer auch das Abrechnungssystem in der Stadt. Mit der Umstellung auf die Ganztagesschule und der Neuregelung der Nachmittagsbetreuung in der Mittelschule gibt es keine Essensbons mehr. Bezahlt wird nicht mehr im Voraus, sondern per Erlagschein. Unverständnis herrscht im Rathaus auch darüber, dass viele Eltern mit geringem Einkommen die Landesförderung für das Mittagessen nicht in Anspruch nehmen, obwohl sie ihnen zustehen würde. „Das würde vieles erleichtern“, heißt es kopfschüttelnd. Politisch will Bürgermeister Georg Rosner jetzt Konsequenzen.
Küche Burgenland soll Essen mit Eltern verrechnen
Seine Forderung: Die Küche Burgenland soll das Mittagessen künftig direkt mit den Eltern verrechnen. Dort heißt es, dass eine Bestell-App geplant sei. Ob die Verrechnung damit tatsächlich nicht mehr über die Gemeinden läuft, sei allerdings noch offen. Und schließlich bleibt die heikelste Frage: Was tun, wenn Eltern trotz mehrfacher Aufforderung nicht zahlen? Gibt man Kindern dann kein Mittagessen mehr? „Moralisch kaum umsetzbar“, sagt Bürgermeister Rosner.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.