Geschichte kann sich wiederholen. Vor knapp zehn Jahren, als Werner Faymann als SPÖ-Chef noch die Republik regierte, wurde der Name des damaligen ÖBB-Generals Christian Kern immer häufiger als dessen möglicher Nachfolger genannt. Der Bahnmanager betrieb monatelang parteiintern mächtig Eigenwerbung. Erfolgreich: Im Mai 2016 schaffte Kern den Sprung an die rote Parteispitze und ins Kanzleramt.
Um in beiden Funktionen zunächst gute Figur zu machen. Doch dann fand Kern seinen Meister: Sebastian Kurz hatte sich an die Spitze der ÖVP gepirscht und Neuwahlen vom Zaun gebrochen, die er nach einem allseits beinhart geführten Wahlkampf 2017 gewann.
Kaum ein Jahr später warf Kern hin. Kurz verabschiedete sich 2021. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Kern wird ebenso häufig als neuer, alter SPÖ-Chef genannt wie Sebastian Kurz als neuer, alter ÖVP-Chef.
Sie mögen Hoffnungsträger mancher Frustrierter in ihren derzeit so erfolgsarmen Parteien sein. Doch wie formulierte es „Krone“-Leserbriefschreiber Franz Peer? „Wer in Kurz und Kern den Retter der Partei sieht und auf Wahlerfolge hofft, will nicht wahrhaben, dass sich das politische Umfeld massiv verändert hat.“ Und der Leser meint: „Die Schwächen beider Parteien können auch beide einstmaligen Shootingstars nicht übertünchen.“
Ja, das könnten höchstens Wunderwuzzis. Als solche galten Kern und Kurz einst. Geschichte kann sich wiederholen, aber kann man zweimal Wunderwuzzi sein?
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.