Die Idee reifte lange heran. Aber bereits in diesem Winter sorgt sie dafür, dass das Fernheizwerk in Litschau nicht nur auf Gas verzichten kann.
Bereits jetzt in der kalten Jahreszeit kann der Waldviertler Luftkurort Litschau ökologisch einmal mehr aufatmen. Denn dort wurde das Fernwärmenetz derart gut angenommen, dass man zu Spitzenzeiten mit Gas dazuheizen musste. Das ist jetzt vorbei. Mit einer neu angebauten Pyrolyseanlage, die aus Faserholz saubere Kohle mit fast 95 % Kohlenstoffgehalt erzeugt, werden nun sogar im Sommer ausschließlich die vielen Fernwärmenutzer versorgt, im Winter kommt wie gewöhnlich das Biomassewerk dazu.
Kohle mit hohem Reinheitsgrad
„Mit diesen beiden Anlagen können wir sogar eine klimapositive Kohle herstellen und viel CO2 speichern. Bei der Kohlegewinnung entweichen dem Holz Gase, die mehrfach dafür verbrannt werden. Gleichzeitig heizen wir mit derselben Wärme die Haushalte“, freut sich Chef Georg Hauer über die Win-win-Situation. Das Besondere an der neuen Anlage sei aber der hohe Kohlenstoffgehalt und die Reinheit der Kohle.
„Es ist zwar bisher nicht vorgesehen und wir könnten das bis dato auch nicht so detailliert protokollieren, aber mit dieser Qualität könnten wir theoretisch sogar als Lieferant für die Pharmazie oder für Tierfutterpräparat-Hersteller auftreten“, ist Hauer überzeugt. Aber zuerst wollen er und sein Partner Franziskus Seilern-Aspang „erden“, bevor sich Träumereien hingegeben wird.
Guter Nährstoff- und Wasserspeicher
„Kohle ist ein sehr guter Nährstoff- und Wasserspeicher, weshalb diese sich gut zur Erdanreicherung eignet“, skizziert Hauer den Absatzmarkt. Zusätzlich versuche man in manchen Ländern auch, die Kohle bei der Betonproduktion einfließen zu lassen. „Aber auch das ist höchstens Zukunftsmusik. Jetzt freuen wir uns vor allem noch darüber, dass unsere Kohle wirklich klimapositiv ist“, meint der findige Fernheizwerkbetreiber.
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