Das kommenden Kulturjahr bringt Kürzungen für viele Wiener Institutionen und Häuser mit sich. Veronica Kaup-Hasler, Wiens Stadträtin für Kultur und Wissenschaft legte nun ihre Pläne dafür offen. Der Sparstift trifft vor allem die Großen.
Der Spardruck erreicht auch die Kulturszene. 7,6 Prozent kleiner wird das Kulturbudget der Stadt Wien 2026 ausfallen – das bedeutet einen Rückgang von 348 auf 322 Millionen Euro. Wo will Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, diese 26 Millionen einsparen? Nicht flächendeckend, erklärte sie im Gespräch, und mit „sozialem Blick“.
„Ich kann keine Käseglocke über die Kultur stülpen“, so Kaup-Hasler. Sie habe jedoch versucht, keine Maßnahmen zu setzen, die Existenzen gefährden, und sich auf große, krisenfeste Institutionen konzentriert. Kürzungen gibt es etwa für Musikverein, Konzerthaus oder Wien Museum.
Sparstift wird das Musical treffen
Neben dem Wegfall einmaliger Kosten (Strauss-Jahr) kommt die größte Kürzung auf die Vereinigten Bühnen Wien zu: fünf Millionen weniger, versehen mit dem „politischen Wunsch, Oper im Theater an der Wien zu schützen“. Die Einsparungen werden also vor allem das Musical treffen. Aus einigen Projekten – wie dem Sommernachtskonzert der Philharmoniker – zieht sich die Stadt zurück.
Vieles bleibt unangetastet: das Theater in der Josefstadt, das Volkstheater und die Festwochen, dessen Intendant Milo Rau zuletzt auch aus der Kulturszene Kritik ausgesetzt war für seine politisch aufgeladenen Aktionen. Auch Kultur bei freiem Eintritt und die freie Szene bleiben finanziell stabil. In einigen Bereichen gibt es Erhöhungen: für das Jüdische Museum und anstehende Sanierungsprojekte.
Die Perspektive für 2027 sieht nicht viel rosiger aus, so Kaup-Hasler. Um weitere Kürzungen zu umgehen, erarbeitet sie eine Strategie für neue Einnahmen – im Raum steht der „Kultureuro“. Dass er kommt, da ist die Stadträtin zuversichtlich. Es ist nur noch nicht klar, wer ihn bezahlen soll.

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