Seine Kunstwerke „spielen tot“: In „Playing dead“ präsentiert der Kärntner Künstler Paul Spendier Installationen mit unheimlichem Beigeschmack. Bis 1. Februar 2026 in der Stadtgalerie Klagenfurt.
Kennen Sie den Begriff „Uncanny Valley“? Die Theorie des „gespenstischen Tales“ beschreibt das Phänomen, dass künstliche Figuren, die sehr – aber eben nicht ganz – menschlich aussehen, ein Gefühl des Unbehagens, der Verstörung oder der Angst auslösen. Geprägt hat den Begriff der japanische Robotiker Masahiro Mori: Er erklärte, dass positive Akzeptanz für Roboter abnimmt, je menschenähnlicher sie werden – das war 1970.
Heute, 45 Jahre später, beschleicht einen dieses unheimliche Gefühl in der Stadtgalerie Klagenfurt – dort wird man noch bis 1. Februar 2026 von Figuren empfangen, die sich bewegen; die auf den ersten (und zweiten!) Blick wirken wie Menschen.
Social Media ohne Menschen
„Das funktioniert in beide Richtungen“, erläutert Paul Spendier (*1997). In der Schau des transmedialen Künstlers aus St. Veit gewinnt Unbelebtes ein überraschendes Eigenleben; und Protagonisten werden radikal aus menschlichen Situationen entfernt. Auf einem hochformatigen Bildschirm laufen, wie auf unseren Smartphones, gefühlt endlose Kurzvideos – ohne jegliche menschliche Präsenz.
Angststörungen begleiten ihn schon lange, der Tod hat eine faszinierende Wirkung auf ihn, betont Spendier, der Erfahrungen aus Paris (Atelierstipendium der Stadt Klagenfurt) und Tokio (Auslandsjahr Arts and Media) in seine Arbeiten einfließen lässt.
Japanische Akzente sind nicht nur im „Uncanny Valley“-Effekt erkennbar, sondern auch in den silbernen „Kugalan“, die tote Hecken verbinden und an Narcissus Garden von Yayoi Kusama erinnern (siehe Foto oben).

Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.