Attentat in Washington
Afghane radikalisierte sich erst in den USA
Nach dem Schusswaffenangriff auf zwei Nationalgardisten in der US-Hauptstadt Washington hat die Regierung von Präsident Donald Trump einen vorläufigen Stopp aller Asylverfahren verhängt. Zudem werden derzeit auch keine Visa für Menschen aus dem Heimatland des mutmaßlichen Attentäters ausgestellt. Der 29-jährige Tatverdächtige aus Afghanistan dürfte sich erst in den USA radikalisiert haben.
Heimatschutzministerin Kristi Noem sagte am Sonntag in TV-Sendungen, bisher werde davon ausgegangen, dass der Mann bereits im Bundesstaat Washington lebte, als er extremistische Sichtweisen annahm. „Wir glauben, dass er radikalisiert wurde, seit er hier in diesem Land ist“, sagte Noem NBC News. „Wir glauben, dass dies durch Verbindungen in seiner Heimatgemeinde und seinem Bundesstaat geschah, und wir werden weiterhin mit denjenigen sprechen, die mit ihm zu tun hatten, die seine Familienmitglieder waren.“
Asyl unter Trump gewährt
Der Tatverdächtige war laut US-Medienberichten im Jahr 2021 nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im Rahmen eines offiziellen Aufnahmeprogramms in die USA eingereist, weil er in seiner Heimat mit dem US-Auslandsgeheimdienst CIA und weiteren Regierungsstellen zusammengearbeitet hatte. Berichten zufolge beantragte er 2024 Asyl, was ihm demnach im April 2025 gewährt wurde, also bereits nach dem Amtsantritt Trumps.
Leidet unter posttraumatischer Stressbelastung
Der US-Nachrichtensender CNN will aus Ermittlungskreisen erfahren haben, dass Rahmanullah L. unter einer posttraumatischen Stressbelastung leidet. Zudem habe er sich nicht in seine neue Umgebung integrieren können, habe sich immer wieder für längere Zeiträume von anderen „abgeschottet“. Er sei auch keiner regelmäßigen Arbeit nachgegangen. Sein Umfeld sei wegen seines „Verfalls“ besorgt gewesen, heißt es. Den Angaben zufolge lebte L. mit seiner Ehefrau und den fünf Kindern in Bellingham im Bundesstaat Washington.
Vernachlässigte Familie, fuhr tagelang mit Auto herum
Die Nachrichtenagentur AP ist in den Besitz von E-Mails gekommen, die zwischen Vertrauten des mutmaßlichen Schützen und einer Hilfsorganisation für Asylwerber versandt wurden. Darin ist von Isolation „in dunklen Räumen“ die Rede. L. habe oft tagelang weder mit seiner Frau noch mit den Kindern gesprochen. Wenn er alleine mit den Kindern zu Hause war, seien die Sprösslinge „verwahrlost“ gewesen, ihre Kleidung nicht gewaschen worden. Auch die Schulbehörden seien alarmiert gewesen. Dann habe es aber auch „gute Phasen“ gegeben, in denen sich L. besser um seine Familie gekümmert habe.
Dann sei er wieder mit seinem Auto tagelang quer durch die Vereinigten Staaten unterwegs gewesen. In der Vorwoche fuhr L. nach Washington D.C., wo es letztlich zur Bluttat an zwei Mitgliedern der Nationalgarde kam. Eines der Opfer, die 20-jährige Sarah Beckstrom, ist ihren schweren Verletzungen erlegen. L. ist nun unter anderem auch wegen Mordes angeklagt. Er wurde bei dem Angriff ebenfalls verletzt. Über seinen Gesundheitszustand ist nichts bekannt.

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