Er ist der „Bahnhofs-Dude“ im Netz und hat sich mit seinen trockenen Witzen seinen Platz in der Comedy-Welt gesichert. Die „Krone“ traf Newcomer Jonas Bonas zum Interview und sprach mit ihm über seine Anfänge, Öffentlichkeit, Hater und große Träume.
Eigentlich wollte Jonas als Kind Geist in der Geisterbahn werden. „Ich konnte mir nichts Besseres vorstellen, als in einem dunklen Raum zu stehen und Leute zu erschrecken“, erzählt er lachend. Heute erschreckt er niemanden mehr, zumindest nicht absichtlich, und bringt dafür mit seinen Bahnhofs-Videos seine Follower zum Lachen.
Von Bad Aussee zum ersten viralen Hit
Seinen Durchbruch verdankt der Wahlwiener einem ziemlich frostigen Moment, als er in Bad Aussee am Bahnhof auf seine Familie warten musste. „Mir war kalt, mir war fad, und dann habe ich diese Idee gehabt“, erinnert er sich. Eigentlich wollte er das Video nur als Instagram-Story hochladen, „weil ich dachte, das finde eh nur ich lustig“. Doch die Story explodierte, der Witz bekam Zuspruch von außen, also stellte er den Clip als Reel online – und plötzlich hatte Jonas über eine Million Aufrufe. „Da hab ich mir gedacht: Gut, dann mach ich halt jetzt das.“
Seitdem ist der gebürtige Welser „der Dude von Instagram mit den Bahnhöfen“, wie er sich selbst vorstellt. Drei Videos pro Woche postet er aktuell und ist dafür viel mit dem Zug unterwegs, mittlerweile auch schon gut durchgeplant: „Jetzt fahre ich schon gezielte Bahnhöfe an und versuche dann gleich an einem Tag mehrere Videos zu machen.“ Manche Ideen kommen spontan, andere nachts: „Der Joke zu Bregenz ist mir einfach zufällig eingefallen, und drei Tage später bin ich acht Stunden Zug gefahren, nur für dieses Video.“
Mit Palfrader am Cro-Konzert
Und es hat sich ausgezaht: Das ursprüngliche Video hat mittlerweile 4,5 Millionen Aufrufe, über 300.000 Likes und sein ganzer Instagram-Account fast 20.000 Follower. Kein Wunder, dass es nicht lange gedauert hat, bis auch TV-Kaiser und Kabarettist Robert Palfrader auf Jonas aufmerksam geworden ist.
Nachdem der 57-Jährige das ein oder andere Video kommentiert hat, ist es sogar zur Zusammenarbeit für seinen Podcast „Hangweyrer & Palfrader“ gekommen. „Dadurch sehe ich ihn ganz oft und dann habe ich ihn einfach gefragt, ob wir gemeinsam ein Video machen könnten“, erzählt Jonas. Sie konnten, und mittlerweile ist auch dieses Video viral gegangen und die beiden verbringen sogar auch abseits von der Arbeit Zeit miteinander: „Wir waren sogar schon gemeinsam bei Cro in der Stadthalle. Das hat mir keiner geglaubt.“
Ganz ohne Schattenseiten ist Social Media aber nicht. Jonas liest seine Kommentare zwar, lässt sich vo „Hatern aber nicht aus der Ruhe bringen. „Es gehört ein bisschen dazu, dass einmal jemand unter ein Video schreibt, dass er den Witz nicht lustig findet“, sagt er, auch mit dem Hintergedanken, dass Humor nun mal subjektiv sei.
„Ich habe jetzt viel mehr Zeit, um lustig zu sein“
Der Anfang 20-Jährige steht aber nicht nur vor Bahnhöfen, sondern auch auf der Bühne. Den entscheidenden Schub gab ein Comedy-Workshop von Romeo Kaltenbrunner, bei dem Jonas sein erstes Zehn-Minuten-Set erarbeitete. „Da habe ich gemerkt: Das liegt mir, und das Publikum und Romeo haben super reagiert“, denkt er an seine Anfänge zurück.
Zu der Zeit arbeitete er noch als Aushilfe auf Filmsets. Den Karriere-Wechsel bereut er aber keineswegs: „Ich habe jetzt so viel mehr Zeit, um lustig zu sein.“ Von der Comedy allein leben kann er zwar noch nicht, aber er arbeitet daran, und weiß, wie wichtig Follower inzwischen sind: „Wenn du Comedian sein willst, brauchst du Publikum. Für Veranstalter ist das entscheidend.“
Wenn Jonas gerade nicht im Zug sitzt, organisiert er „PowerPoint-Karaoke“-Veranstaltungen, bei denen zu einem zufälligen Thema eine Präsentation gehalten werden muss. Außerdem trägt er zwei Uhren („Eine ist kaputt, aber cool“) und isst Tomaten, obwohl er allergisch ist. „Die sind halt so gut“, meint er trocken. Eisbären sind seit dem achten Lebensjahr seine Lieblingstiere, „und das habe ich nie hinterfragt.“
Träume zwischen ORF-Studio und Stadtsaal
Wo er sich in fünf Jahren sieht? Am liebsten überall: „Montag im ORF-Studio in eine Kamera labern, Dienstag im ausverkauften Stadtsaal spielen, Mittwoch auf Social Media viele Leute erreichen, das wäre mein Traum.“ Und wenn´s „nur“ eomes davon wird, wäre er auch zufrieden . . .

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