Nach dem Rennen in Katar ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko losgegangen. „Wie hirnlos muss man sein?“, attackiert er den 82-Jährigen. Dieser hatte sich zuvor darüber beschwert, dass Mercedes-Pilot Kimi Antonelli WM-Leader Lando Norris zweimal kampflos habe passieren lassen und damit im Formel-1-Titelkampf unfair gewesen sei ...
„Zwei Mal hat er Lando mehr oder weniger vorbeigewunken“, tobt Marko nach dem Rennen am Sonntag. Kurz zuvor hatte Max Verstappen das Rennen für sich entschieden, während WM-Leader Norris nur auf dem vierten Rang landete. Allerdings zog der McLaren-Pilot noch in der vorletzten Runde an Antonelli vorbei, nachdem dieser neben die Strecke geraten war.
Für den Kampf um den WM-Titel könnte dies durchaus noch Folgen haben. Denn so reicht Norris in Abu Dhabi bei einem Sieg von Verstappen bereits ein dritter Platz, um sich den Titel zu sichern. Gab es also Schützenhilfe von Mercedes? „Das war so offensichtlich“, echauffierte sich zumindest Marko.
Und zog sich damit den Unmut von Wolff zu. „Ach bitte ... Helmut! Das ist totaler, völliger Unsinn, und es haut mich um, so etwas überhaupt zu hören“, fauchte der Österreicher zuerst, um dann nochmal so richtig auf seinen Landsmann loszugehen: „Wir kämpfen um Platz zwei in der Meisterschaft, was für uns wichtig ist. Kimi kämpft um einen möglichen dritten Platz. Wie hirnlos muss man sein, um so etwas überhaupt zu behaupten?“
Zusätzliche Würze im WM-Kampf
Klar ist, dass die Aktion kurz vor Schluss den WM-Kampf zusätzlich befeuert hat. Auch zahlreiche User in den sozialen Netzwerken werfen Antonelli vor, Norris bewusst vorbeigelassen zu haben. Dieser bedanken sich nach dem Rennen grinsend beim Mercedes-Rookie: „Danke, Kimi!“
Der Italiener selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe und erklärt: „Mit den harten Reifen habe ich ziemlich stark gepusht, und irgendwann kam ich zwar ins DRS, aber dann hatte ich in Kurve 9 einen riesigen Moment und wäre beinahe abgeflogen. Dadurch bin ich neben die Strecke geraten und habe die Position an Lando verloren, was sehr ärgerlich war.“
Der Kampf um den Titel hat aber so oder so zusätzliche Würze erhalten. Abschließend gab es von Wolff noch eine Spitze für Red Bull mit auf den Weg in Richtung letzter WM-Woche: „Warum sollten wir überhaupt daran denken, in eine Fahrermeisterschaft einzugreifen? Man muss sich echt hinterfragen, wenn man überall Gespenster sieht!“

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