Seit Dienstag ist es fix: Die dritte Flughafen-Piste wird nicht gebaut, denn die großen Airlines wollten die Investition nicht mitfinanzieren. Flughafen-Wien-Chef Günther Ofner kritisiert überlange Genehmigungsverfahren – 90 Millionen Euro an Ausgaben sind nun „versunken“.
„Ein Schritt zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts, mit langfristigen Wachstumsperspektiven“ – so sah der Flughafen Wien selbst die Zwei-Milliarden-Euro-Investition in eine dritte Piste. Nun ist das Mega-Projekt aber Geschichte. „Die großen Fluglinien wollten die Investition nicht über höhere Gebühren mitfinanzieren“, erklärt Flughafen-Chef Günther Ofner.
AUA, Ryanair und Co. hätten um rund zehn Prozent höhere Gebühren gedroht, das entspricht 60 Millionen Euro jährlich. Die Airlines stehen ohnehin unter Kostendruck und passen ihre Wachstumspläne teilweise nach unten an. Billigairlines ziehen Maschinen vom Flughafen ab.
Heutzutage transportieren Flieger im Schnitt doppelt so viele Passagiere wie vor 20 Jahren.

Günther Ofner, Flughafen-Vorstand
Bild: VIE
90 Millionen Euro flossen schon in das Mega-Projekt
Trotzdem wäre am Wiener Standort noch viel Kapazität für Wachstum vorhanden, auch dank der Terminal-Süderweiterung. Bis zu 52 Millionen Passagiere seien möglich, derzeit sind es 32 Millionen. „Heutzutage transportieren Flieger im Schnitt doppelt so viele Passagiere wie vor 20 Jahren“, so Ofner. Die AUA etwa stellt ihre Flotte bis 2028 von Embraer auf größere Airbus-Maschinen um.
Über 20 Jahre kommen auch ohne Baustart beträchtliche Ausgaben zustande. Rund 90 Millionen Euro setzte man in den Sand, davon über 30 Millionen Euro für die Planung.
Ein Faktor waren auch lange Bewilligungsdauern. „Wir haben gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Rechtsmittel eingelegt und seit 17 Monaten nichts gehört“, kritisiert Ofner, dem der Geduldsfaden riss. Ohne überlange Genehmigungsverfahren wäre die dritte Piste schon längst in Betrieb.

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