Mit Briefen, die einen vermeintlichen Haupttreffer bei einem Gewinnspiel versprechen, wollen dreiste Betrüger derzeit Opfer in die Falle locken. Ein Experte der Arbeiterkammer Tirol (AK) gibt Tipps, wie man die Masche erkennt.
„Ich habe einen Brief erhalten, in dem mir gratuliert wurde, dass ich bei einem Gewinnspiel gewonnen hätte. Dabei habe ich nirgendwo mitgemacht“, erzählt Maria B. (Name von der Redaktion geändert) der Tiroler „Krone“. Zudem sei der Brief ohne Absender am Kuvert an sie zugestellt worden. Aufgrund zahlreicher Meldungen von Betrugsmaschen schenkte sie dem Schreiben keine weitere Beachtung und wandte sich stattdessen an die „Krone“.
Diese erkundigte sich bei der Arbeiterkammer Tirol (AK), ob das Schreiben tatsächlich ein Fake sei und wie die Betrüger in solchen Fällen vorgehen. Konsumentenschutz-Experte Helmuth Lichtmannegger stellt klar: „Hat man nicht an dem genannten Gewinnspiel teilgenommen, kann man das Schreiben recht schnell als Fake enttarnen.“
Sofern man an einem Gewinnspiel teilgenommen hat, „wird man auch über den konkret gewonnenen Preis im Schreiben informiert oder man bekommt ihn sofort zugesandt – so machen das zumindest seriöse Unternehmen“, gibt er zu bedenken.
Man darf sich die Frage stellen, ob es hier nicht um ganz etwas anderes als die Übergabe eines Gewinns geht.
Helmuth Lichtmannegger, AK Tirol
Achtung bei Forderungen nach Rückruf und Co.
Ignoriert man die vermeintlichen Gewinne, kann einem nichts passieren. Geht man den Aufforderungen, wie etwa einem Rückruf bei einer angegebenen Gewinnhotline nach Kontaktaufnahme jedoch nach, kann man schnell in die Falle der Täter tappen, wie der Experte erklärt: „Man darf sich die Frage stellen, ob es hier nicht um ganz etwas anderes als die Übergabe eines Gewinns geht. Sollte man unbedingt Genaueres erfahren wollen, dann ist bei einem Anruf und im folgenden Gespräch darauf Acht zu geben, keine (zusätzlichen) Daten bekannt zu geben.“
Sollte sich eine Gewinnzusage eines Unternehmens als korrekt erweisen und einem ein „bestimmter“ Gewinn tatsächlich zustehen, kann dieser auch gerichtlich eingefordert werden. Werden keine bestimmten Preise angegeben, kann es sich oft auch um wertlose Gegenstände handeln.
Häufig handelt es sich auch um Tricks der Unternehmen, um an Daten zu kommen. „Diese werden dann in der Praxis teilweise – oft auch unerlaubterweise – weiterverkauft“, gibt Lichtmannegger zu bedenken. Dies wiederum kann zu einer Flut an lästigen Werbeanrufen oder Benachrichtigungen führen.
„Im Zweifel ist auf jeden Fall zu raten: Finger weg!“
Ein weiterer beliebter Trick der Betrüger sei es, bei einem Gespräch zu behaupten, zwar alle Daten zu haben, diese aber noch einmal abgleichen zu wollen. „Das könnte ein Trick sein, um erst tatsächlich an Telefonnummer, E-Mail-Adresse usw. zu gelangen. Im Zweifel ist hier auf jeden Fall zu raten: Finger weg!“ Der besagte, vermeintliche Gewinn dürfte somit Fake sein.
Gibt es Unklarheiten über Gewinnspiele oder andere Betrugsmaschen, steht die AK Tirol stets zur Seite. Die Konsumentenschutz-Hotline ist unter der kostenlosen Nummer 0800/225522-1818 erreichbar.

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