Trotz vorheriger Rückfrage bei der Hotline blieb eine Reisende auf der Linie B1 am Schäffernsteg (Steiermark) im Kalten zurück. Nun fordert sie verlässlichere Abläufe, damit ähnliche Situationen künftig vermieden werden können.
Manche Tage beginnen gut und enden trotzdem nicht so. Genau so erging es Stefanie Münch am Samstag. Die gebürtige Burgenländerin wollte vom Schäffernsteg mit dem Bus nach Wien fahren.
Weil sie schon lange nicht mehr mit Öffis unterwegs war, wollte sie sichergehen, dass alles klappt und dachte an Dinge, an die sonst kaum jemand denkt. „Ich wollte nichts dem Zufall überlassen. Aus Vorsicht rief ich sogar vorab bei der Hotline der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) an und fragte, ob man einen Sitzplatz reservieren könne.“
Die Antwort war eindeutig: „Nein, das ist nicht nötig und wird auch nicht angeboten.“ Mit dieser Info machte sie sich auf den Weg zur Haltestelle. Um 10.25 Uhr warteten dort vier Personen, die Temperaturen „winterlich und ungemütlich kalt“. Der Bus kam mit Verspätung. Dann folgte die Ernüchterung: Der B1 war voll. Nur zwei Plätze seien noch frei, sagte der Fahrer, so Münch. Sie und ein junger Mann blieben zurück.
Dann ging es doch mit dem Auto nach Wien
Der Ärger war groß: „Ich hatte vorher extra nachgefragt und dann passiert genau das.“ Bei einem erneuten Anruf bei der Hotline wurde ihr erklärt, dass sie in einer Stunde mit dem B9 über Wiener Neustadt weiterfahren könne. Zwar eine sachliche Auskunft, aber eben keine, die in diesem Augenblick weiterhalf. Am Ende fuhr Münch mit dem Auto nach Wien und nahm den jungen Mann gleich mit.
Ich will daraus wirklich keinen großen Wirbel machen. Aber ich möchte darauf aufmerksam machen, damit man vielleicht in Zukunft schneller reagiert.
Stefanie Münch (Betroffene)
Ihr Ärger über die VBB richtete sich weniger gegen einzelne Mitarbeiter, sondern gegen den Umstand: „Man steht da in der Kälte und es wird einem keine richtige Lösung angeboten, obwohl man ein Angebot in Anspruch nehmen wollte, das fix verfügbar sein sollte.“
VBB bedauern und kündigen im Advent Verstärkerbusse an
Die VBB bedauern, dass die Situation für die Kundin so unerfreulich gewesen sei. In der Stellungnahme heißt es: Eine Sitzplatzreservierung ist im Linienverkehr nicht üblich. Der Fahrer habe „gesetzeskonform und korrekt“ gehandelt. Die Hotline habe zudem auf Anschlussmöglichkeiten hingewiesen. Dazu verweist man auf die Adventzeit, in der die Auslastung deutlich höher sei. Normalerweise gebe es auf der Linie B1 keine Kapazitätsprobleme: durchschnittlich 65 Fahrgäste bei 76 Sitzplätzen.
Für diesen Samstag setze man deshalb Verstärkerbusse ein. Inzwischen hat sich Frau Münch auch an die Schlichtungsstelle im Verkehrsministerium gewandt, „damit meine Erfahrung nicht zur Erfahrung anderer wird“.

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