Am Mittwoch geht es rund in der Wiener Innenstadt: Eine kurzfristige Demo von Wiener Taxiunternehmen mit bis zu 800 Fahrzeugen sorgte für Chaos auf den Straßen. Hupend und mit Warnlicht fahren die Taxler von Floridsdorf bis in den ersten Bezirk. Stadteinwärts staut sich der Verkehr, auch bei den Öffis. Zeitleich läuft eine Gewerkschaftsdemo zu den KV-Verhandlungen.
Unter dem Motto „StopptDasChaos“, „Wir schweigen nicht!“ und „Genug ungerecht“ fuhr am Nachmittag ein zweispuriger Konvoi von 500 bis 800 Fahrzeugen hupend durch weite Teile Wiens. Die Organisatoren verstehen die von der Polizei kurzfristig genehmigte Demonstration als Sprachrohr für rund 1200 unabhängige Taxi-Fahrerinnen und -Fahrer in der Bundeshauptstadt. Die Beteiligung ist hoch.
ÖAMTC: Verschärfte Verkehrslage
Wie der ÖAMTC gegen 14.00 Uhr berichtete, hat sich die Verkehrslage mittlerweile verschärft. Es wird am Nachmittag mit Verzögerungen und stockendem Verkehr gerechnet. Auf der Wagramer-Straße habe sich etwa vor dem Praterstern stadteinwärts ein langer Stau gebildet, ebenso auf der 2er-Bimlinie. Vom Schwarzenbergplatz bis zu Alser Straße und zur Kettenbrückengasse staue es sich ebenfalls. Die Route führt von der Arbeiterstrandbadstraße über die Reichsbrücke in die Innenstadt, wo um 15.00 Uhr die Abschlusskundgebung am Heldenplatz stattfindet. Das Demo-Ende ist für 16.30 Uhr angekündigt.
Mehr Kontrollen, härtere Strafen
Die Forderungen der Taxi-Fahrerinnen und -Fahrer wirken angesichts des wachsenden Drucks durch ausländische Fahrdienstvermittler wie „Uber“ und „Bolt“ nachvollziehbar. Sie verlangen eine „verlässliche und integre Interessenvertretung durch die Taxiinnung“. Zudem pochen sie auf einen einheitlichen und verbindlichen Taxitarif für alle Personenfahrten in Wien und auf die Abschaffung des Preisbandes. Zusätzlich wünschen sie sich einen klaren Gebietsschutz. Auch strengere Kontrollen der Gewerbeberechtigungen stehen auf ihrer Liste.
Auch das lokale Unternehmen „Taxi 40100“ stärkt den Demonstrierenden den Rücken. Es sei mit den fünf Organisatoren zwar in keiner geschäftlichen Beziehung, sie verständen aber den Unmut mancher Lenker, wie Pressesprecherin Eveline Hruza gegenüber der „Krone“ erklärt. Abgesehen von der Demo seien sie in „ständigen Dialoggesprächen“ mit den Interessenvserbänden und der Landes- und Bundespolitik. Das Ziel: Faire Einkommen, faire Arbeit und leistbare Mobilität. Auch „Taxi 40100“ spreche sich deutlich für einen Gebietsschutz sowie eine Verengung des Preisbandes aus, betont Hruza.
Um faire Marktbedingungen und wirtschaftliche Stabilität zu sichern, darf das Preisband nicht weiter aufgeweitet werden.
Taxi 40100 fordert eine Verengung des Preisbandes
Nächster Demozug am 9. Dezember
Die Veranstalter betonen, dass die Demonstration unter dem Motto „StopptDasChaos“ausschließlich von unabhängigen Wiener Taxiunternehmern und Lenkern „ohne politische Funktion, ohne parteipolitische Einflussnahme und ohne Bindung zur Wirtschaftskammer“ getragen wird. Mit der heutigen Demo wird es laut den Veranstaltern nicht getan sein: Am 9. Dezember soll der Protest seine Fortsetzung finden.
Rund 2000 Personen bei Demo zu KV-Verhandlungen
Nahezu zeitgleich gibt es eine Demo der Gewerkschaften zu den am Donnerstag fortgesetzten KV-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft. Diese findet ebenfalls in der Innenstadt statt. Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite der Lohnerhöhung von 2,5 Prozent bezeichnete GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz zuvor als „nicht ernst zu nehmen“.
Bei der Kundgebung, bei der unter anderem GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari sprechen wird, erwartet die GPA rund 2000 Personen. Bei der Taxlerdemo werden laut Meldung bei der Polizei 500 bis 800 Fahrzeuge erwartet.

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