Im bayrischen Regensburg steht am Dienstag eine junge Frau aus Wien-Umgebung vor Gericht, die – wie die weltweit gesuchte Mariana M. – vorgab, eine Hellseherin und ein Medium zu sein. Die Niederösterreicherin und die flüchtige Schamanin tragen den gleichen Nachnamen.
Ein brisanter Prozess steigt am Dienstag im deutschen Regensburg. Aus der Haft vorgeführt wird eine 27-jährige Frau mit Wohnsitz in Niederösterreich, die den gleichen Nachnamen trägt, wie die Schamanin Mariana M. (44) aus Wien-Umgebung, die weltweit gesucht wird. Die Masche, die ihr vorgeworfen wird, trägt die Handschrift des Schamanen-Clans, gegen deren Mitglieder die WKStA in Österreich Anklage wegen 1,77 Millionen Euro Schadens erhoben hat. 12,6 Millionen Euro Vermögenswerte sind eingefroren.
„Verfluchtes“ Erbe zur Reinigung übergeben
Der Fall in Deutschland weist zig Parallelen auf: Ceca M. soll ein geistig beeinträchtigtes Opfer dazu gebracht haben, ihr mehr als 300.000 Euro zu übergeben, indem sie den Mann davon überzeugte, dass ein Fluch auf seinem Erbe laste. Dieses müsse einer Reinigung unterzogen werden.
Bei persönlichen Treffen in Regensburg, zu dem die Angeklagte und ein Mitbeschuldigter mit dem Wohnmobil angereist sein sollen, sei es Ende 2024 zur Übergabe des Geldes gekommen. Wie auch Mariana M., gab Ceca M. dabei vor, eine Hellseherin beziehungsweise ein Medium zu sein
Ceca M. ging ins Netz eines verdeckten Ermittlers
Im Mai 2025 geriet die Beschuldigte in Deutschland aber an einen verdeckten Ermittler, der vorgab, geschenkte 250.000 Euro von ihr reinigen lassen zu wollen. In einer bayerischen Kirche versprach sie ihm Heilung, da er spirituell krank sei. Bei einer vereinbarten Geld- und Goldübergabe klickten die Handschellen, der Niederösterreicherin wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Im Wohnwagen wurden Rosenkränze, Kräuter und Kreuze gefunden.
Während die deutschen Ermittler denken, dass Ceca M. Mitglied der Großfamilie mit serbischen Wurzeln ist, der auch Mariana M. angehört, liegen den heimischen Ermittlern keine Informationen über ein Verwandtschaftsverhältnis beziehungsweise einen Zusammenhang mit der gesuchten Schamanin vor. Gegen deren Sohn, deren Schwiegertochter und deren Ex-Mann, verteidigt von den Anwälten Philipp Wolm, Nikolaus Rast und Alexander Prenner, wird in Wien am 10. Dezember verhandelt.
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