Luxus mit Flüchen & Co

Villa, Gold, Geld, Autos: So lebte Schamanen-Clan

Österreich
12.07.2025 17:30

Sie bezogen frech 1,6 Millionen Euro an Sozialhilfe – und bereicherten sich an den Hoffnungen sowie Ängste ihrer Opfer. Mit Todesflüchen bei „reinigenden Ritualen“ häufte ein Schamanen-Clan mit Villa in den Weinbergen vor den Toren Wiens ein kriminelles Vermögen an. Die Details zu einem der größten Okkult-Betrugsfälle sind filmreif.

Was die Betrugsgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich mit Spezialisten der Tatortgruppe und der kriminalpolizeilichen Untersuchungsstelle in akribischen Ermittlungen aufdeckten, ist ein echtes mutmaßliches Verbrecher-Imperium. An der Spitze des Familienclans die selbsternannte Schamanin „Amela“ alias Mariana M. (44).

Während die falsche Wahrsagerin weltweit gesucht wird, warten Sohn Francesco, Schwiegertochter Dona (beide 29) und Ex-Mann Dejan (47) in U-Haft auf ihren Prozess.

Geldschatz in Einkaufstaschen unter zubetoniertem Pool
Der 50-seitige Abschlussbericht an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, könnte auch als Vorlage für ein Film-Drehbuch dienen. Denn die Familienbande „verdiente“ großteils mit reinigenden Ritualen, um nahe Angehörige der Opfer vor dem Tod zu bewahren, ein Vermögen.

Bei der Razzia in der Zentrale des Schamanen-Clans mit dem Hang zu Luxus, einer idyllisch gelegene Villa vor den Toren Wiens, trauten die Fahnder jedenfalls ihren Augen nicht. Unter anderem wurden 25 Kilo Goldbarren, kiloweise Schmuck und Bargeld sichergestellt. Sogar Eheringe der gutgläubigen Opfer wurden gefunden.

Zitat Icon

Die vorhandenen Vermögenswerte der Familie sind durch deren Einkünfte nicht erklärbar. Lediglich durch die kriminellen Handlungen, die seit Jahrzehnten laufen.

Aus dem Abschlussbericht der Ermittler an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA)

Der „Schatz“ war versteckt in Einkaufstauschen unter einem zubetonierten Schwimmbecken oder in einem Tresor. Auch 14 Oldtimer bzw. Sport-Flitzer wie ein Aston Martin Vantage wurden beschlagnahmt. Der Gesamtwert des eingefrorenen Vermögens beträgt 12,6 Millionen Euro!

Sogar ihre Eheringe gaben Opfer der weltweit per Haftbefehl gesuchten selbsternannten Schamanin ...
Sogar ihre Eheringe gaben Opfer der weltweit per Haftbefehl gesuchten selbsternannten Schamanin „Amela“ alias Mariana M. (49)(Bild: LKA NÖ)

Ermittler gehen von fast 100 Opfern aus
24 Geschädigte – 17 Österreich und 7 in Deutschland – seit 2009 sind den Ermittlern namentlich bekannt. Aufgrund der Beutesumme von „nur“ 2,25 Millionen Euro im Vergleich zum viel höheren sichergestellten Reichtums gehen die Ermittler von insgesamt knapp 100 Opfern (!) im deutschsprachigen Raum aus.

 Der „kriminellen Vereinigung“ wird zum schweren Betrug auch Geldwäsche mittels Immobilien – für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung – vorgeworfen. Viele Opfer sparten ein ganzes Leben lang und verloren alles. Während die Familienbande in den niederösterreichischen Weinbergen wie Könige lebte.

Auch diesen Geldschatz bei der kriminellen Familienbande fanden die Ermittler in ...
Auch diesen Geldschatz bei der kriminellen Familienbande fanden die Ermittler in Einkaufstauschen unter einem zubetoniertem Pool(Bild: APA/LKA N… TATORT)

Auch frech Sozialleistungen und Familienbeihilfe abkassiert
Besonders frech: Zum opulenten Lebensstil mit teuerster Designerkleidung der durchwegs offiziell arbeitslosen Familienbande wurde auch der Staat und somit wir Steuerzahler betrogen. Laut Abschlussbericht hat die Tätergruppe seit Ende 2016 unglaubliche 1,6 Millionen Euro an Sozialleistungen und Familienbeihilfe für fünf minderjährige Kinder abkassiert.

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