Am Montag, 24. November, beginnt die Artenschutzkonferenz in Usbekistan, auf der über das Schicksal von Tier- und Pflanzenarten entschieden wird. „Profitgier bedroht die Artenvielfalt mehr denn je“, sagte Daniela Freyer von der Umweltschutzorganisation Pro Wildlife. Ein Streitpunkt ist etwa der Elfenbeinhandel.
Namibias Regierung will beispielsweise den Handel mit Elfenbein und Nashornhörnern zulassen. Weitere afrikanische Länder fordern eine Lockerung des Schutzes für Elefanten, Nashörner und Giraffen. In Namibia gehören ungefähr 77 Prozent der Breitmaulnashörner privaten Landbesitzerinnen und Landbesitzern. Sie müssten derzeit aufgrund der Wilderei viel Geld für verstärkte Zäune, Patrouillen und Überwachungssysteme ausgeben, heißt es in einem Antrag des Landes. Um diese Kosten zu decken, seien sie unter anderem auf Trophäenjagd und den Verkauf lebender Tiere angewiesen.
„Ohne Frage hat Namibia gute Erfolge beim Schutz seiner Nashornbestände erzielt. Aber insbesondere in den potenziellen Abnehmerländern für Rhinozeroshorn wie Vietnam und anderen asiatischen Ländern reichen die Möglichkeiten zur Kontrolle eines legalisierten Handels bei Weitem nicht aus. Man sieht es den Nashorn-Hörnern nicht an, ob sie aus legalen oder illegalen Quellen stammen“, sagte Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Handelsverbote für Haie denkbar
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz, an der Vertreterinnen und Vertreter von 185 Staaten teilnehmen werden, ist der Schutz von Meerestieren. So wird erstmals über ein Handelsverbot für Haie diskutiert, darunter der kommerziell befischte Weißspitzen-Hochseehai sowie Teufelsrochen, die wegen hoher Nachfrage am asiatischen Markt stark befischt werden. Auch die ikonischen Galapagos-Meerechsen und nur dort heimischen Landleguane sollen strenger geschützt und mit Handelsverbot statt -beschränkungen belegt werden.
Insgesamt geht es um 51 Schutzanträge und 230 Tier- und Pflanzenarten. Das ist laut WWF ein neuer Rekord. „(...) Viele Tier- und Pflanzenarten werden dramatisch übernutzt, weil irgendwo auf der Welt eine massive Nachfrage nach exotischen Haustieren, nach dubiosen Gesundheits- oder Kosmetikprodukten oder nach prestigeträchtigen Edelhölzern besteht. Die Verhandlungen müssen Fortschritte bringen, um diesen Raubbau an bedrohten Arten einzudämmen“, sagte Scattolin.
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