Die Grüne Wirtschaft hat der ÖVP vorgeworfen, die Zahlen rund um die Kammerrücklagen weiter zu „verzerren“. „Die Wirtschaftskammer ist deutlich flüssiger, als sie zugibt – und sie rechnet ihre Milliardenreserven systematisch klein“, sagte Sprecherin Sabine Jungwirth am Freitag.
Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hatte zuvor Zahlen auf ihrer Website veröffentlicht, wonach die Rücklagen zwei Milliarden Euro betragen. Zwei Drittel davon seien aber gebunden, hieß es. Nach Berechnung der Grünen verfügt hingegen die „gesamte WKÖ weiterhin über mehr als 1,3 Milliarden Euro an tatsächlich ungebundenen, frei verfügbaren Rücklagen“. Der Unterschied liegt laut der Partei daran, dass die Zusammenfassung der WKÖ nur die Kammern umfasst, während die 963 Fachorganisationen nicht berücksichtigt werden. Zudem könnten auch gebundene Mittel wie Immobilien „verkauft oder zur Sicherung von Darlehen genutzt werden“.
Die Kammer selbst berichtete, dass von den fast zwei Milliarden Rücklagen „fast zwei Drittel“ auf Anlagevermögen entfielen, wie etwa auf Liegenschaften für Büros, Bezirksstellen oder die Bildungseinrichtungen der WIFIs. Das restliche Drittel würde sich auf Ausgleichsrücklage und zweckgewidmete Rücklage aufteilen. Hier gehe es darum, allfällige Verluste auszugleichen.
Wie berichtet, haben erst kürzlich FPÖ und NEOS ein Ende der Pflichtmitgliedschaft der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Kammer gefordert. „Die WKO ist längst Teil eines geschlossenen Systems, das sich selbst schützt, anstatt den Unternehmern echten Mehrwert zu bieten“, kritisierte FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm. „Die FPÖ zeigt den Weg vor: Vereinigungsfreiheit statt Zwang, Wettbewerb statt Funktionärsversorgung.“
Zudem sorgten die als exorbitant empfundenen Erhöhungen der Entschädigungen für Präsidiumsmitglieder in der Kammer für Aufregung. Chef Harald Mahrer, der Mehrfachbezüge hatte, ist zurückgetreten.
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