Der italienische Dirigent Riccardo Muti hat seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen kritisiert. „Heute kommen mir Dirigenten wie Clowns vor. Ich komme aus Neapel – würde ich mich für das Theater auf der Bühne entscheiden, könnte ich jeden besiegen“, sagte der 84-Jährige.
Er bezog sich dabei auf Dirigentinnen und Dirigenten, die auf der Bühne wild gestikulierten. Zudem würden nicht alle, die im Ausland italienische Oper aufführen, die Sprache beherrschen. „Um italienische Musik zu dirigieren, muss man die Sprache kennen. Ich komme aus der Schule der italienischen Opernmusik und ich verteidige sie. Im Ausland höre ich bei Opernaufführungen unangemessene Aussprachen – und die Kritiker schweigen“, zeigte sich Muti frustriert.
Verdi werde schlecht gespielt und das Pianissimo (leise Tonstärke, Anm.) sei verschwunden. „Herbert von Karajan schaffte einst ein 20 Minuten langes Pianissimo. Heute reicht ein hoher Ton“, sagte der 84-Jährige bei einer Masterclass mit seinem Jugendorchester „Luigi Cherubini“ in Mailand. Dieses sei „das Wichtigste, was ich in meinem Leben getan habe“. Italien sei „arm an Orchestern“, viele müssten schließen, hielt Muti weiter fest.
Früher habe er noch mit großen italienischen Regisseuren wie Giorgio Strehler zusammengearbeitet, heute könne er wohl nicht mehr viel von Regisseurinnen und Regisseuren lernen, meinte der Dirigent. Muti dirigierte und dirigiert eine Vielzahl renommierter Orchester bei Opern- und Konzertaufführungen, er arbeitet unter anderem auch mit den Wiener Philharmonikern zusammen, hatte Einsätze bei den Salzburger Festspielen und an der Wiener Staatsoper.
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