Frau war bewusstlos

Held stoppt sexuellen Übergriff in Wiener U-Bahn

Gericht
21.11.2025 18:45

Es sind Aufnahmen, die im Wiener Gerichtssaal am Freitag für Entsetzen sorgen: Ein Ungar (30) versucht, sich an einer stark alkoholisierten, bewusstlosen Frau in der U3 Richtung Simmering zu vergehen. Dass es „nur“ bei einem Versuch blieb, verdankt das Opfer einem couragierten Zeugen.

Der unfassbare Vorfall passierte am 8. August 2025 in der U-Bahn Richtung Simmering. Das 29-jährige Opfer liegt bewusstlos auf einer Sitzbank, völlig schutzlos. Die Videoaufnahmen, die im Gerichtssaal im Wiener Landesgericht abgespielt werden, zeigen, wie Fahrgäste achtlos an der Frau vorbeigehen – niemand erkundigt sich nach ihrem Zustand. Nur vom Angeklagten wird sie bereits seit mehreren Stationen beobachtet ...

Aufnahmen zeigen abscheuliche Tat
Dann die erschütternde Szene: Der Mann nähert sich, zieht ihr den Rock hoch, reißt die Strumpfhose auf und versucht, sexuelle Handlungen an der bewusstlosen Frau vorzunehmen. „Ich wollte sie f.....“, sagt der Angeklagte im Prozess um versuchten sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person.

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Ich war gerade auf dem Weg in die Arbeit, als ich gesehen habe, was der Mann da macht.

Der couragierter Zeuge

Als er gerade zupacken will, schreitet ein couragierter Zeuge im richtigen Moment ein, stößt den Verdächtigen leicht zur Seite: „Ich war gerade auf dem Weg in die Arbeit, als ich gesehen habe, was der Mann da macht“, schildert er. Auf die Frage, was er da mache, entgegnete ihm der Ungar nur: „Ich hatte Dreck in meinem Kopf.“ Auch der U-Bahnfahrer kam dem mutigen Helfer zu Hilfe – und der 30-Jährige ließ von seinem Vorhaben ab.

Das Opfer war nach einer Party im Volksgarten auf dem Weg nach Hause.
Das Opfer war nach einer Party im Volksgarten auf dem Weg nach Hause.(Bild: Martin A. Jöchl)

Opfer konnte sich an nichts erinnern
Die 29-Jährige selbst erschien nicht zum Prozess. Sie erinnert sich an nichts, weiß laut Polizeiprotokoll nur noch, dass sie nach einer Party im Volksgarten in die U-Bahn gestiegen ist. Nach dem Angriff brachte sie ein Rettungsteam in die Klinik Landstraße.

Anfangs tritt der Angeklagte – der ein bestehendes Aufenthaltsverbot hat – provokant und selbstsicher auf, grinst, als würde ihn das alles nichts angehen. Seine Vergangenheit? Eine schwere Drogensucht, gefolgt von einem langen Strafregisterauszug und eine Mutter, die ihn nach seiner Entlassung finanziell durchgefüttert hat.

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Ich will das Video nicht sehen, ich schäme mich.

Der Angeklagte zum Richter

Doch als das Überwachungsvideo von seiner Tat läuft, ändert sich seine Haltung schlagartig – sein Lachen gefriert. „Ich will das Video nicht sehen, ich schäme mich.“ Er versucht sich zu erklären: „Ich wollte zum Hauptbahnhof und bin in die falsche Richtung gefahren. Ich war unter Drogen, hab auch Crystal Meth konsumiert.“ Doch das tut für den Richter und die Geschworenen nichts zur Sache. 

Ungar muss erneut ins Gefängnis
Die Schöffen beraten nur kurz – das Urteil lautet: viereinhalb Jahre Haft. Doch der Täter sorgt nach der Urteilsverkündung noch für einen Eklat: Beim Abführen murmelt er laut genug, dass alle es hören: „Österreich liebt pädophile Leute.“ Die Anwesenden bleiben fassungslos zurück, sein Pflichtverteidiger meldet Berufung an. 

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