Fünf Hauben für Dorfer

Wie ein Kärntner in die höchste Genussliga stürmte

Kärnten
16.11.2025 10:00

Kärnten und Osttirol haben heuer acht Vier-Hauben-Restaurants. Ein Spitzengastronom zog in die Wachau, darf sich erstmals über fünf Hauben freuen: Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern führt künftig eines von neun Fünf-Hauben-Lokalen in Österreich. Sein Weg begann in Kleblach/Lind.

Sein halbes Leben hat Thomas Dorfer im Landhaus Bacher in der Wachau verbracht. Vor einer Woche wurden österreichweit im Hotel Andaz die Hauben vergeben, Dorfer war der große Gewinner. Erstmals ging sein Traum von den Fünf-Hauben  in Erfüllung. „Von so einem Ziel flüstert man im Leben nur“, schmunzelt der 50-Jährige. Jetzt ist er gefragter denn je. Am Samstag hat Thomas ganz feudal für 500 Feinschmecker in Hamburg gekocht.

Thomas Dorfer und Hollywood-Starkoch Wolfgang Puck – zwei berühmte Kärntner Köche auf einem ...
Thomas Dorfer und Hollywood-Starkoch Wolfgang Puck – zwei berühmte Kärntner Köche auf einem Bild.(Bild: BKA/Florian Schrötter)
In jungen Jahren arbeitete Thomas gemeinsam mit seiner berühmten Schwiedermama Lisl ...
In jungen Jahren arbeitete Thomas gemeinsam mit seiner berühmten Schwiedermama Lisl Wacher-Bacher.(Bild: Alexander Tuma)
Die Liebe zu Susanne lockte Dorfer in die Wachau.
Die Liebe zu Susanne lockte Dorfer in die Wachau.(Bild: Landhaus Bacher)

In Mautern ist er in einem richtigen Familienbetrieb gelandet. „Zehn Jahre durfte ich sogar mit meiner Schwiegermutter in der Küche stehen.“ Das ist die bekannte Lisl Wagner-Bacher, für alle Experten die beste Köchin Österreichs. „Es hat mit ihr wunderbar geklappt“, erzählt Thomas.

Dorfer liebt die Klassik. Es sind Namen wie Albufeira, Sauce Choron, Royale oder Beurre Blanc, welche er in seinen Gerichten dezent zitiert oder auch mal eine Hauptrolle spielen lässt. Dieser Koch kann Saucen, geht auf in der detailreichen Arbeit daran. Auf seinen Tellern findet man neue Ideen, Einflüsse aus Japan und Südamerika. Sein Raviolo mit Tafelspitz ist bereits ein Klassiker. Er kocht geschmacksexplosiv.

Thomas Dorfer arbeitet seit 25 Jahren im Landhaus Bacher.
Thomas Dorfer arbeitet seit 25 Jahren im Landhaus Bacher.(Bild: Thomas Dorfer)

Ganze Familie arbeitet in der Gastronomie
Mit Gattin Susanne führt er jetzt das Lokal, das Thomas gerne Monument nennt. „Geboren wurde ich in in Klebach/Lind, ein 2000-Ort, in den ich nur noch ein- zweimal im Jahr zurückkomme. Meine Schwester Alexandra lebt noch dort, ist Hotelfachfrau.“ Die Mutter war angelernte Köchin, der Vater gelernter Konditor und Bäcker. Auch sein Bruder ist Küchenchef. Thomas machte seine Kochlehre beim Ronacher in Bad Kleinkirchheim, schloss sie mit Auszeichnung ab.

KÄRNTEN & OSTTIROL
DIE HAUBENLOKALE

VIER HAUBEN

18,5 Punkte

Die Forelle, Weißensee,

Hubert Wallner, Dellach Wörthersee

18 Punkte

Moritz, Grafenstein; Sicher Restaurant, Tainnach; Gannerhof, Innervillgraten; Bärenwirt, Hermagor; Der Daberer, Dellach/Gailtal; Ansitz 12, Lienz.

DREI HAUBEN

16,5 Punkte

 Dolce Vita, Klagenfurt; Gamskogelhütte, Katschberg; Neusacherhof, Weißensee; Trippold, Bad St. Leonhard

15,5 Punkte

Das Vogelhaus, Klagenfurt; La Torre, St. Veit; Roots, Wolfsberg.

15 Punkte

Aurea, Villach; La Terrasse, Pörtschach; Pfleger, Anras; Saluti, Matrei; Gesser, Sillian; Bär & Schaf, Völkermarkt; Rauter Stube, Matrei; Das Löwenzahn, Weißensee.

ZWEI HAUBEN

14,5 Punkte

Biohotel Gralhof, Weißensee; Kropf, Griffen; Liegl, Taggenbrunn; Soleo, Krumpendorf; Das Leonhard, Weißensee

14 Punkte

Hotel zum Weißensee; Restaurant Leiten, Karnburg

13,5 Punkte

Alte Point, Arriach; Antoan, Villach; Kochwerkstatt, Klagenfurt; Seefischer, Döbriach; Lindenhof, Feld am See

13 Punkte

Kunshandwerk, Liebenfels; Die Yacht, Velden; Oscar, Klagenfurt; Stiftsschmiede, Ossiach; Parkhotel Tristacher See; Lagana, Villach; Vincena, Lavant; Strandhotel am Weißensee

Alle Infos findet man unter gaultmillau.at

Dorfer lernte die Welt kennen
Auch der Drautaler lernte viele berühmte Orte kennen. Nach seiner Lehre kochte er am Arlberg auf, dann bei der Familie Wrann im Velden am Wörthersee. Schließlich landete er in Australien, das Visum ist aber nach sechs Monaten abgelaufen.  Er war im Restaurant Jöhris Talvo in St. Moritz in der Schweiz,  arbeitete als Sous-Chef im Restaurant Bareiss in  Baiersbronn, das zu seiner Zeit zwei Michelin-Sterne hatte. Als dieser durfte der Österreicher Deutschland bei einem großen Kochwettbewerb in Frankreich vertreten. „Das war eine Sensation,“ erinnert sich Dorfer. „Ich habe auch in einem Dreisterne-Restaurant in Spanien gekocht. Ich bin also Europa ganz schön abgekommen.“

Die Liebe lockte ihn in die Wachau

Er hätte auch in einem Drei-Sterne-Restaurant L’Arpège von Alain Passard in Paris arbeiten können, „die Liebe zu Susanne aber zog mich in die Wachau.“ Mittlerweile ist der Drautaler selbst zweifacher Familienvater. „Sohn Constantin ist 18, besucht jetzt die Hotelfachschule. Er hilft schon fleißig im Betrieb mit.“ Seine Tochter Florentine ist 17 und wird Fußballerin. „Sie spielt bei der ÖFB-Akademie und in Neulengbach Bundesliga.“ Wenn sie mit ihren Teamkolleginnen essen geht, kocht jetzt vielleicht der Papa im 5-Sterne-Restaurant auf.

 

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