Mehr als vier Prozent Gehaltsplus war gestern: Während in Sparzeiten die Aufregung rund um die Wirtschaftskammer anhält, genehmigen sich die Berufsvertreter für Tierenergetik, Astrologie oder Partnervermittlung in Niederösterreich gleich selbst eine saftige Lohnerhöhung um rund 85 Prozent.
Frei nach dem Motto: „Man gönnt sich ja sonst nichts“, wurde die sogenannte Funktionsentschädigung für die Fachgruppe der persönlichen Dienstleister im erweiterten Präsidium ab Anfang Oktober fast verdoppelt. Nach dem im niederösterreichischen Göttweig gefällten Beschluss steigt etwa die Obfrau von vormals 1516,20 Euro auf jetzt 2815,20 Euro. Alles finanziert mit den Zwangsgebühren kleiner Unternehmer.
Obfrau, Stellvertreter und Funktionsriege profitieren
Ebenso 85 Prozent Plus gibt es für ihre beiden Stellvertreter (von 758,10 Euro auf 1407,60 Euro). Über prozentuell dieselbe Erhöhung können sich die einzelnen Berufsgruppensprecher für Farb-, Typ-, Stil- und Imageberatung, Tierenergetik, Astrologie, Tierbetreuung, Raumenergetik, Partnervermittlung, und Sonstige Beauftragte freuen.
Diese Gehaltserhöhung, bezahlt von Zwangsbeiträgen, ist unfassbar. Da sind alle, die sich das gegönnt haben, rücktrittsreif.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz
Bild: Holl Reinhard
Die neue Gehalts-Affäre in der Wirtschaftskammer sorgt bei FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz für Empörung: „Das ist ein lupenreiner ÖVP-Skandal. Fast 90 Prozent Gehaltserhöhung, bezahlt von WK-Zwangsbeiträgen, ist unfassbar. Da sind alle, die sich das gegönnt haben, rücktrittsreif. Präsident Mahrer gleich mit!“

FPÖ-General fordert Aus für Zwangsbeiträge
Schon die 4,2 Prozent wären ein völlig falsches Signal gewesen, aber dieses Plus „ist beim besten Willen nicht mehr argumentierbar und tragbar“, so der Spitzenpolitiker weiter. Für den blauen Granden jedenfalls ein weiterer Grund, erneut das sofortige Aus der Zwangsbeiträge zu fordern.
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