In der Nacht auf Mittwoch wurde die Weinbar Vino in der Wiener Innenstadt schwer beschädigt. Pikant: Im Netz kursierte kurz zuvor ein Aufruf einer antifaschistischen Gruppe zum Protest an genau diesem Ort. Die FPÖ fordert nun ein hartes Vorgehen gegen Linksextremismus. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat inzwischen auch den Verfassungsschutz eingeschaltet.
Mit Farbe beschmierte Wände, Einrichtungsgegenstände und Möbel: Am Mittwochmorgen bot sich den Mitarbeitern der Weinbar Vino in der Lichtenfelsgasse 3 gegenüber dem Wiener Rathaus ein verstörendes Bild. Unbekannte hatten in der Nacht das Lokal verwüstet.
Brisant: Nur Stunden vor der Tat war auf Instagram ein Aufruf der Gruppe „gfoa_w – Gruppe für organisierten Antifaschismus Wien“ veröffentlicht worden. Unter dem Schlagwort „Nazi-Lokale aus der Deckung holen“ rief die Gruppierung zu einer Kundgebung vor dem Vino auf – für diesen Donnerstag.
Politische Attacke?
Begründet wurde der Protest mit einem angeblich geplanten Treffen der rechtsextremen „Identitären“ und ihres Projekts „Aktion 451“. In dem Posting heißt es: „Kommt am 06.11. zur antifaschistischen Kundgebung in die Lichtenfelsgasse! Lasst uns gemeinsam das Treffen der ‘Identitären‘ zum Desaster machen!“ Namentlich erwähnt wird auch Gastronom Heinz Pollischansky, dem die Gruppe vorwirft, seine Lokale seien „beliebte Treffpunkte von Neonazis und der FPÖ“. Neben dem Vino werden die Restaurants Centimeter, die Prater Alm und die ehemalige Stiegl Ambulanz im Alten AKH genannt.
Mit schlechten Bewertungen nerven
Darüber hinaus ruft der Beitrag dazu auf, Pollischansky „zu nerven“ – etwa durch schlechte Online-Bewertungen, E-Mail-Aktionen oder das Reservieren von Tischen. Der Post erreichte binnen Stunden über tausend Likes und dutzende Kommentare. Ob es sich bei der nächtlichen Verwüstung tatsächlich um eine politische Tat handelt, ist offen. Der Zeitpunkt lässt jedoch Fragen aufkommen.
Das Landesamt Staatsschutz und Extremismus Wien hat bereits umfassende Ermittlungen eingeleitet

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)
Bild: APA/MAX SLOVENCIK
FPÖ fordert härteres Vorgehen
Nach dem Farbanschlag auf das Lokal „Vino“ meint Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp: „Was sich hier abspielt, ist nichts anderes als linksextremer Terror mitten in Wien. Dieser Anschlag zeigt, wie sehr der linke Hass in unserer Stadt außer Kontrolle geraten ist.“ Nepp fordert die sofortige Einstufung der Antifa als Terrororganisation sowie ein Verbot. Die FPÖ-Landtagsabgeordneten Sebastian Schwaighofer und Leo Lugner: „Die Farbattacke auf die Wiener Weinbar Vino ist ein weiterer Beleg für die zunehmende Gewaltbereitschaft linksextremer Kreise in Österreich.“ Und: „Innenminister und Behörden müssen sicherstellen, dass solche Taten nicht folgenlos bleiben.“ Beide Politiker verlangten eine „behördliche Offensive gegen die Szene, die sich hinter dem Etikett ‘Antifa‘ versammelt“, und betonten, Wien dürfe sich „nicht von Linksextremisten einschüchtern lassen“.
Dieser Anschlag zeigt, wie sehr der linke Hass in unserer Stadt außer Kontrolle geraten ist. Wenn linke Gruppen gezielt zu Gewalt gegen Geschäfte und Gastronomen aufrufen, dann ist das ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft und auf den Rechtsstaat.

Dominik Nepp, FPÖ-Landesparteiobmann
Bild: Zwefo
Innenminister Karner schaltet Verfassungsschutz ein
Währenddessen meldet sich auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): „Der Verfassungsschutz geht konsequent gegen jede Form von Extremismus vor – ohne Unterschied, ob religiös oder politisch motiviert. Hier gibt es Null Toleranz. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismus Wien hat bereits umfassende Ermittlungen eingeleitet“, so der Innenminister auf Anfrage der „Krone“.
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