„Priorisieren alles“

Autozulieferer Bosch meldet Kurzarbeit an

Wirtschaft
04.11.2025 13:42

Der deutsche Autozulieferer Bosch hat für zwei Werke Kurzarbeit beantragt. In Salzgitter könnten 300 bis 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sein, in Ansbach etwa 650. Hintergrund sind Lieferprobleme beim Chip-Hersteller Nexperia, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die chinesische Firma übernommen hatte.

Daraufhin stoppte die chinesische Seite die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie. „Unsere Expertenteams stehen im engen Austausch mit Nexperia, einem unserer Lieferanten für Elektronikbauteile, sowie mit betroffenen Kunden und anderen Lieferanten und Vorlieferanten“, sagte ein Bosch-Sprecher. Um die Einschränkungen in der Produktion gering zu halten, greift der Autozulieferer bereits auf alternative Lieferquellen zurück.

Dennoch wurde nun auch Kurzarbeit für die Werke in Salzgitter und Ansbach angemeldet – offenbar provisorisch, da die Produktion wegen fehlender oder zu spät kommender Bauteile beeinträchtigt ist. In Salzgitter könnte die Kurzarbeit-Regelung bei Bedarf für etwa 300 bis 400 der insgesamt 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt werden, in Ansbach könnten 650 von 2500 Beschäftigten betroffen sein.

„Derzeit priorisieren wir alles, um unsere Kunden zu bedienen und Produktionseinschränkungen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten“, sagte der Sprecher. Die Details beziehungsweise der Umfang würden sich „aus produktionstechnischen Planungen und der weltweiten Entwicklung der Engpasssituation bei Elektronikbauteilen“ ergeben. Bosch produziert an beiden Standorten elektronische Steuergeräte.

Im portugiesischen Braga sind bereits etwa 2500 der insgesamt 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zeitweiligen Arbeitszeitanpassungen oder Freistellungen betroffen. Auf EU-Ebene laufen bereits Gespräche über Nexperia. Die Arbeit an einer dauerhaften Stabilität ohne Exportkontrollen werde fortgesetzt, versprach EU-Handelskommissar Maros Sefcovic. Auch die Regierung in Peking kündigte laut US-Präsident Donald Trump Maßnahmen an, um die Versorgung mit Chips sicherzustellen.

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