Im Alter von 57 Jahren

Burgschauspieler Robert Reinagl gestorben

Kultur
30.10.2025 16:08

Das Burgtheater trauert um Ensemblemitglied Robert Reinagl: Der Schauspieler ist im Alter von 57 Jahren gestorben.

Wie das Burgtheater auf seiner Instagram-Seite bekannt gab, ist der 1968 in Wien geborene Schauspieler, Wienerliedsänger und Sprecher „heute im Alter von 57 Jahren verstorben“.

Burgtheater nimmt Abschied
Seit 2000 war Reingal im Ensemble des Burgtheaters, spielte in über 50 Produktionen im Theater am Ring mit und sei daher auch ein „unersetzbarer Teil der Burg“ gewesen, hieß es in dem Statement weiter. „Er wird uns sehr fehlen.“

Sehen Sie hier das Statement des Burgtheaters zum Tod von Robert Reinagl:

„Wir trauern um unser Ensemblemitglied, unseren geschätzten Kollegen und Freund Robert Reinagl. Mit großer Bestürzung und in tiefer Traurigkeit nehmen wir Abschied von einem Schauspieler, der sich weit über die Bühne hinaus stets durch seinen Humor, seine direkte Art, sein Engagement und sein tiefes Berufsethos ausgezeichnet hat“, zollte auch Stefan Bachmann, künstlerischer Direktor des Burgtheaters, Reinagl Tribut.

„Werden ihn schmerzlich vermissen“
Reinagl „war eine Stütze, auf die man sich verlassen konnte, ein Mensch, der mit Leidenschaft und Herz gearbeitet hat – und für viele von uns zu einem echten Freund geworden ist“, so Bachmann weiter. „Wir werden ihn schmerzlich vermissen und ihn in dankbarer Erinnerung behalten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Angehörigen.“

„Robert war 25 Jahre Teil dieses Hauses und über 20 Jahre im Betriebsrat, stets loyal, gerecht und mit einem wunderbaren Humor, der selbst schwierige Situationen leichter machte“, würdigte Dietmar König, Vorsitzender des Künstlerischen Betriebsrats, den Verstorbenen.

Seit 2000 im Burg-Ensemble
Reinagl wurde 1968 in Wien geboren. Er gehörte seit 2000 dem Ensemble der Burg an und war in knapp 50 Produktionen zu sehen. Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Festspielproduktionen mit, etwa bei den Festspielen Reichenau, beim „steirischen herbst“ und bei den Salzburger Festspielen. Als Sänger war er vor allem in der Wiener Musik tätig, etwa mit Andy Radovan, den Neuen Wiener Concertschrammeln, Tommy Hojsa und mit seinem eigenen Trio „Geschwister Mondschein“.

Reinagl arbeitete auch regelmäßig als Sprecher für Radio, Fernsehen und Hörbuch und gab häufig Lesungen. In den letzten Jahren war er zunehmend auch in Film und Fernsehen zu sehen – in unterschiedlichen Genres wie als Christian Broda in „Murer – Anatomie eines Prozesses“, im „Tatort“, in der Komödie „Hals über Kopf“ und in „Klammer – Chasing the Line“. Er war außerdem Lehrbeauftragter für Sprachgestaltung am Max Reinhardt Seminar.

Beginn beim „Wiener Ensemble“
Reinagl begann beim „Wiener Ensemble“ unter Karl Welunschek. 1989 spielte er den Anton in Nestroys „Liebesg‘schichten und Heiratssachen“ in George Taboris Theater „Der Kreis“. Viele weitere Inszenierungen mit Welunschek folgten. Weiters arbeitete er am Landhaustheater Klagenfurt, er war der Max in der Uraufführung von Zdenka Beckers „Safari“ in der St. Pöltner Bühne im Hof (1996), in Graz spielte er den Glatzen-Per in „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren (1997). Bis 1999 hatte er ein Engagement bei den Vereinigten Bühnen Graz. 1998 machte er als Orakel in „Aladdin“ an der Oper Graz einen Ausflug ins Musical. Darüber hinaus gestaltete er in dieser Zeit seine ersten Wienerlied-Abende.

  Am Burgtheater debütierte Reinagl als Helenus in William Shakespeares „Troilus und Cressida“ (2000). Er arbeitete mit zahlreichen Regisseurinnen und Regisseuren, u.a. wirkte er in Edmond Rostands „Cyrano von Bergerac“, in Georg Büchners „Leonce und Lena“, Johann Nestroys „Der Färber und sein Zwillingsbruder“ und Gert Jonkes „Chorphantasie“, einer Koproduktion mit „Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas“, mit. 2010 stand er als Beichtvater in Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ auf der Bühne.

Weiters arbeitete er in den letzten 15 Jahren u.a. mit Lucia Bihler, Barbara Frey, Katie Mitchell, Claus Peymann, Peter Stein und immer wieder mit Martina Gredler. Seine letzten Produktionen waren die Uraufführung „Die Eingeborenen von Maria Blut“ von Maria Lazar in der Regie von Lucia Bihler und „Liliom“ von Ferenc Molnár in der Regie von Philipp Stölzl.

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