Franz Xaver Messerschmidt, dem „schrulligen Genie“ und „Geisterseher“ unter den Bildhauern zwischen Barock und Klassizismus, widmet das Belvedere die Ausstellung „Mehr als Charakterköpfe“.
Zeitgenossen, Biografen und Wissenschafter nannten ihn „narrisch“, „verwirrt“ und einen „Geisterseher“, ja dichteten ihm1933 sogar Schizophrenie an; andere bewunderten und verklärten ihn als „schrulliges Genie“, um das sich schon zu Lebzeiten Mythen bildeten: Franz Xaver Messerschmidt (1736 bis 1783), aus Bayern gebürtig, einer der bedeutendsten, die Zeit der josephinischen Aufklärung mitprägenden Bildhauer des späten 18. Jahrhunderts, war eine zwiespältige Persönlichkeit. Denn mit seinen heute weltberühmten Porträtbüsten wollte er ab etwa 1769 nicht weniger als ein „neues Menschenbild“ erschaffen.


Hatten die Mächtigen, Reichen und Schönen im Barock vor allem repräsentative ldealbilder gefordert, so kämpfte er darum, das Individuum, sein Wesen darzustellen und die Auftraggeber zu porträtieren, wie sie waren. Das Werk als „Spiegel der Seele“. So entstanden die wunderbaren lebensgroßen Figuren von Kaiser Franz I. Stephan und Maria Theresia, die Büsten der Ärzte Gerard van Swieten und Franz Anton Mesmer, berühmter Kunstschriftsteller usw. Da ist Messerschmidt ganz Chronist der Aufklärung.
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