Ohne Vorwarnung

Epilepsie stoppt Italien-Urlaub – Kindergeld weg

Ausland
31.10.2025 13:37

Eine geplante Familienreise nach Italien endete für eine britische Mutter im bürokratischen Albtraum: Weil eines ihrer Kinder am Abflugtag einen epileptischen Anfall erlitt, durften die Familie und sie den Flieger nicht besteigen – und dennoch wurde ihr Kindergeld mehr als ein Jahr später gestoppt.

Wie der britische „Guardian“ berichtet, erhielt die Frau, die lediglich als Sally genannt wird, 16 Monate nach dem Vorfall ein Schreiben der britischen Steuerbehörde HMRC. Darin hieß es, ihre Zahlungen für alle drei Kinder würden eingestellt, weil die Unterlagen angeblich zeigten, dass sie einen Hinflug nach Italien im Jahr 2024 gebucht habe – ein Flug, den die Familie nie angetreten hatte.

Sally erklärte, da sie noch keinen Rückflug gebucht hatte, habe sie unzählige Nachweise vorlegen müssen, darunter Bankauszüge und Schreiben von Schule und NHS, um zu belegen, dass sie tatsächlich nicht ausgereist sei.

Zahlungen ohne Rücksprache gestoppt
Die Geschichte ist kein Einzelfall: In den letzten Wochen erhielten 23.500 Menschen ähnliche Schreiben im Rahmen einer Initiative gegen Kindergeldbetrug, die von der damaligen Ministerin des Kabinettsbüros, Georgia Gould, im August gestartet wurde. Betroffene berichten, dass Zahlungen teilweise ohne vorherige Rücksprache mit den Empfängern gestoppt wurden – selbst, wenn die Familien nachweislich im Land geblieben waren oder sich rechtmäßig vom Bezug abgemeldet hatten.

HMRC entschuldigte sich inzwischen mehrfach für die Fehler und kündigte an, Kindergeldzahlungen künftig nicht mehr zu sperren, bevor die Betroffenen direkt kontaktiert und ihre Berechtigung überprüft worden sei. Die Behörde verweist darauf, dass sie durch das Programm zwischen 10 und 30 Millionen Pfund (etwa 11,35 bis 34 Millionen Euro) jährlich einsparen wolle, indem sie mutmaßlichen Betrug auf Basis von Daten des britischen Innenministeriums identifiziert.

Bürokratie-Desaster nimmt seinen Lauf
Doch die Fälle werfen Fragen nach der Datenbasis und deren Genauigkeit auf: Laut „Guardian“ nutzte das Ministerium unter anderem Passagierbuchungsdaten von Fluggesellschaften, ohne stets die tatsächlich angetretenen Flüge zu prüfen.

Betroffene berichten zudem von Problemen bei Reisen, bei denen Hin- und Rückflug unterschiedliche Flughäfen oder alternative Verkehrsmittel wie Eurostar oder Fähren genutzt wurden. In Nordirland wurden allein bei mehr als 300 Reisenden die Kindergeldzahlungen fälschlicherweise eingestellt.

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