„Don Giovanni“ verführt wieder in der Wiener Staatsoper. Erstmals in Gestalt des Italieners Mattia Olivieri, der in einem sehr guten jungen Ensemble überzeugt. Am Pult des bestens gestimmten Orchesters feiert Dirigent Christoph Koncz seinen gelungenen Wiener Operneinstand.
Die zwischen düsterer Geröllhalde, blumenkindlicher Biene-Maja-Wiese und grauer Junkie-Grotte spielende „Don Giovanni“-Inszenierung Barrie Koskys ist auch in der 33. Reprise nicht gerade zum großen Wurf gereift. Aber sie schnurrt dank gekonnter Regiehand zumindest flink ab.
Auch mit vielen neuen Protagonisten, die sich dabei zum rundum stimmigen Ensemble der jungen, leichteren Mozart-Statur zusammengefunden haben. Einzig Tareq Nazmi orgelt mit prächtigem Bassgewicht seinen Komtur. Auch Adela Zaharia setzt sichals Donna Anna mitflexibel strahlendem Sopran von den Kollegen durchaus ab. Die Gewinnerin des Operalia-Wettbewerbs 2017, dessen Initiator Plácido Domingo ihr gebannt in einer Loge lauschte, wird sich demnächst auch als Donizettis Lucia di Lammermoor vorstellen.
Als ihr Bruder Enrico nötigt sie dann Mattia Olivieri, der den neuen jugendlich agilen Don Giovanni mit kernigem Bariton und exzellenter Diktion gibt. Als sein Leporello zappelt wieder hypernervös wie auf Entzug Philippe Sly gekonnt, aber stimmlich doch ein wenig zu introvertiert, durch die Felsenkulisse. Aufhorchen ließ Anita Monserrat als apart dunkel ihren brav tölpelnden Masetto von Andrei Maksimov bezirzende Zerlina. Tara Erraught ist eine etwas kurzatmige Donna Elvira, während Bogdan Volkov als geschmeidig kultivierter Ottavio sehr gefällt. So wie auch das souveräne, rundum stimmige und wunderbar auf die Sänger hörende Dirigat von Christoph Koncz.
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