Keine Spur von Beute
Graf von Paris fleht: „Gebt uns Juwelen zurück“
Noch immer fehlt von den aus dem Louvre gestohlenen Juwelen jede Spur. Der Graf von Paris, dessen Urgroßmutter sich einst mit einem der wertvollen Stücke schmücken durfte, appellierte nun an die Diebe: „Gebt uns unsere Juwelen zurück, es ist noch Zeit“, erklärte Jean d‘Orleans. Ein Ex-Juwelendieb schätzt, dass die Beute den Tätern ohnehin nur wenige Millionen Euro einbringt.
D‘Orleans ist als direkter Nachfahre französischer Könige tief vom Verlust der Juwelen betroffen. „Es ist sowohl persönlich als auch intim“, sagte der 60-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei blätterte er Familienfotos durch, auf denen seine Urgroßmutter, die Herzogin von Guise, 1931 die Tiara mit Ceylon-Saphiren und Diamanten trug. „Diese Juwelen wurden zu besonderen Anlässen, Familienfeiern und manchmal auch für bestimmte Porträts getragen“, erklärte er.
Ein weiteres Bild zeigt die Tiara, die d‘Orleans‘ Großmutter Isabelle d‘Orleans-Bragance 1984 bei der Hochzeit von Prinzessin Astrid von Belgien zum letzten Mal trug, bevor sie 1985 von seinem Großvater für fünf Millionen France an das Museum verkauft wurde.
Auf der Plattform X teilte der Graf bereits vor rund zwei Wochen seine Presseaussendung zum Diebstahl in Paris. Darin erklärte er: „Diese Schätze sind nicht bloß Familienerbstücke. Sie sind ein lebendiger Teil unserer Nationalgeschichte, ein Zeugnis der Eleganz und Handwerkskunst unseres Landes. Ihr Verlust trifft mich tief und stellt, wie ich glaube, eine tiefe Wunde für das französische Volk dar.“
Beute bleibt weiterhin verschwunden
Der Diebstahl am helllichten Tag (19. Oktober) hat internationale Schlagzeilen gemacht. Es war der größte Diebstahl im Louvre seit die Mona Lisa im Jahr 1911 entwendet wurde. Die Polizei hat mittlerweile mehrere Festnahmen vorgenommen, das Diebesgut wurde aber bisher noch nicht sichergestellt.
Ex-Top-Krimineller: Diebesgut wird wohl zerlegt
Nach Einschätzung eines früheren französischen Top-Kriminellen werden die erbeuteten Juwelen den Tätern nur wenige Millionen Euro einbringen. Die Hehler würden den Tätern erklären, dass sie die Schmuckstücke im geschätzten Wert von 88 Millionen Euro zerlegen und zerschneiden müssten, sagte der frühere Bankräuber und Juwelendieb David Desclos dem Sender RTL. „Sie schätzen den Wert und sagen: ,Du kannst dafür, sagen wir, drei, vier Millionen, maximal fünf Millionen von 88 Millionen bekommen.‘“
„Ich habe Edelsteinsteinschleifer gekannt, die Juweliergeschäfte betrieben und nebenbei auch das gemacht haben“, sagte der Ex-Kriminelle, der sich in Frankreich inzwischen als Komiker einen Namen gemacht hat. Es sei wahrscheinlich eine Frage von Tagen, bis die Beute zerlegt werde. Danach sei sie nicht mehr auffindbar.
Gestohlene Gegenstände gehörten einst dem Königshaus
Die insgesamt acht gestohlenen Gegenstände stammen aus dem 19. Jahrhundert und gehörten einst dem französischen Königshaus oder den imperialen Herrschern des Landes. Darunter befinden sich die Tiara, eine Halskette und ein einzelner Ohrring aus dem Saphir-Set, das Königin Marie-Amelie und Königin Hortense gehörte. Eine Tiara und eine Brosche von Kaiserin Eugenie sowie eine Smaragdkette und ein Paar Smaragdohrringe, die Napoleon Kaiserin Marie Louise zu ihrer Hochzeit geschenkt hatte, gehörten ebenfalls zur Beute der Diebe.
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