Gesundheitskrise in Österreich – was haben Sie schon erlebt? Das wollen wir von Österreichern wissen. Die Antworten sind empörend, wegsehen darf kein Politiker mehr. Viele ärgern sich über massive Wartezeiten. Dazu kommen persönliche Geschichten: Einem Patienten kostete eine „Blähung“ fast die Niere.
Eine Gesundheitsministerin, neun Landeshauptleute und ebenso viele zuständige Landesräte – sie alle müssen sich die Zeit für diesen Artikel nehmen. Er beginnt mit einer simplen Frage an unsere Leser auf krone.at: Was haben Sie im Gesundheitswesen erlebt? Die Reaktion: Hunderte Mails und Briefe schon am ersten Tag. Somit kann die Auftakt-Berichterstattung nur ein Auszug sein:
„Nur überlebt, weil Töchter Druck machten“
„Mein Vater kollabierte wegen eines Fieberschubs“, schreibt Frau Dr. S. Der Mann: 70 Jahre alt, Schüttelfrost, Schwäche. Sie ruft aus der Ferne die Rettung. Ersthelfer kommen, empfehlen Mexalen. Auch die andere Tochter des Patienten ist Medizinerin. Nur mit Nachdruck und über private Kontakte gelingt eine Bettenzusage in einem Spital. „Nach zehn Stunden in der Notfallambulanz wurde er aufgenommen“, so Dr. S. „Er flimmerte und sie vermuteten einen Herzinfarkt“, diagnostiziert wurde am Ende „Bakteriose im Blut“. Die Tochter ist sich sicher: „Er hat nur überlebt, weil zwei Ärztinnen als Töchter einen ganzen Tag lang Druck machten.“
Weichen Sie längst auf teure Wahlärzte aus, weil Sie keine Zeit zu verlieren haben? Sind Sie mit den angebotenen Behandlungen (un)zufrieden? Wie viel zahlen Sie monatlich in das System der Krankenkassen ein – und bekommen Sie genug dafür? Wo muss das Gesundheitswesen dringend sparen und wo muss viel mehr Geld hineingepumpt werden? Wurden Sie Opfer einer falschen Behandlung, eines Kunstfehlers, oder wo wurden Sie sensationell gut versorgt? Was haben Sie erlebt mit Ärzten, Pflegern, der Rettung – gutes wie weniger gutes.
Schreiben Sie uns, was Sie bewegt?
Mails an: wien@kronenzeitung.at Betreff: Gesundheit. Oder: Kronen Zeitung, Wien-Redaktion, Muthgasse 2, 1190 Wien.
Statt Blähung akutes Nierenversagen
Horst N. schreibt uns über einen „Furz, der fast meine Niere gekostet hätte“. Krankenhaus Oberwart. Der Burgenländer leidet unter „starken, stechenden Schmerzen“. Nach einer kurzen Untersuchung wird dem Mann gesagt: „Es handelt sich nur um einen Furz, der drückt.“ Horst N. wird nach Hause geschickt. Schließlich geht es mit Blaulicht in ein Wiener Krankenhaus. Fazit: Statt Blähung akutes Nierenversagen.
Ein Arzt für zwei Abteilungen
Jürgen M. berichtet über „neun Stunden, die für meine Mutter die Hölle waren“. Für eine Chemotherapie vom Hospiz ins Krankenhaus verlegt, krümmte sie sich unter Schmerzen – die Behandlung konnte nur von einem Arzt durchgeführt werden, doch der war unauffindbar. Erklärung in der Klinik: „Er hat keine Zeit im Moment. Er hat zwei Abteilungen zu verantworten.“
Bis auf spezielle Kunstfehler gibt in fast allen Mails kein Leser den Ärzten oder Pflegekräften die Schuld. „Das Gesundheitssystem für Normalversicherte ist völlig zerstört worden“, bringt es Leser Andreas O. auf den Punkt. Ein großes Problem: Wartezeiten. Stunden in Ambulanzen, Tage, Wochen, Monate selbst unter Schmerzen auf Arzttermine oder Behandlungen.
Und, Frau Gesundheitsministerin Korinna Schumann von der SPÖ, was sagen Sie dazu?

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