Ärger über „Unsummen“

Honorar-Obergrenze bei Wahlärzten gefordert

Innenpolitik
27.10.2025 11:09

Der Obmann der Österreichische Gesundheitskasse äußerst scharfe Kritik an der Höhe von Wahlarzt-Honoraren und fordert eine Obergrenze wie in Deutschland.

 Es gebe immer häufiger Beschwerden von Patientinnen und Patienten, dass „Unsummen“ verlangt und lediglich ein geringer Teil von der Krankenkasse rückerstattet werde. „Wir sehen, dass Wahlärzte wirklich das 10-, das 15-fache des Kassentarifs verlangen, das ist wirklich unzumutbar“, erklärte ÖGK-Chef Andreas Huss am Montag im Ö1-Radio.

ÖGK-Obmann Andreas Huss
ÖGK-Obmann Andreas Huss(Bild: APA/Tobias Steinmaurer)

Honorare „können nicht in den Himmel wachsen“
Er fordert daher „eine Begrenzung des Wahlarzthonorars, des Privatarzthonorars“. Im Nachbarland liege die Grenze beim Zweieinhalbfachen des Kassentarifs. Dass ein Wahlarzt mehr verlangen kann, als der Kassentarif ausmacht, „das ist OK“. „Aber das kann nicht in den Himmel wachsen, da braucht es eine Begrenzung nach oben.“

Klare Ablehnung seitens der Ärztekammer
Klare Ablehnung kam dazu von Ärztekammer-Funktionär Edgar Wutscher. Auch stellte er laut Ö1 in Abrede, dass Wahlärztinnen und -ärzte das zehn- bis 15-fache des Kassentarifs verlangen würden. „Dass jetzt ein Herr Huss sich noch bemüht, die letzten Aufrechten, die in der Wahlarztversorgung kompetent sind, die auch noch zu vergraulen – also ich stelle die Aussage in Abrede. Das ist falsch und stimmt nicht.“

Auch ist der Obmann der Bundeskuriere der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen gegen das Festlegen einer Obergrenze für Wahlarzttarife: „Wir sind ein freier Arztberuf und da hat der Arzt selbst und sonst niemand das Recht, eine Rechnung zu stellen, die in seiner Höhe passt.“ Der Wiener Kammerpräsident Johannes Steinhart warnte vor drastischen Folgen: „Die Deckelung von Honoraren könnte die medizinische Versorgung gefährden.“

Grüne: „Debatte greift zu kurz“
Die Grünen erklärten, dass die aktuelle Debatte zu kurz greife. „Unser Ziel müssen ausreichend Kassenplätze sein – damit niemand gezwungen ist, Wahlärztinnen und Wahlärzte aufzusuchen“, kommentierte Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner den Vorschlag der ÖGK. Die Lösung wäre ein bundesweit gültiger Gesamtvertrag.

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