Brandstiftung?

Feuerwalze rollt über Südosten Australiens

Ausland
11.02.2014 14:09
Die Buschbrände im Südosten Australiens haben mindestens 50 Häuser in Schutt und Asche gelegt und Hunderte weitere Gebäude beschädigt. Angefacht von starkem Wind brannten die Feuer im Bundesstaat Victoria bereits eine Fläche von rund 330.000 Hektar ab, wie die Feuerwehr am Dienstag mitteilte. Dies entspricht annähernd der Größe der spanischen Ferieninsel Mallorca. Hinter mehreren Feuersbrünsten vermutet die Polizei Brandstiftung.

Der Rauch hat auch Australiens zweitgrößte Stadt Melbourne mit ihren rund 4,2 Millionen Einwohnern erreicht. Etwa 2.500 Feuerwehrleute, die meisten von ihnen Freiwillige, kämpften mit Unterstützung von rund 70 Löschflugzeugen gegen die Flammen. Umstürzende Bäume hätten drei Helfer verletzt, berichtete der Sender ABC. Zudem seien zahlreiche Tiere verendet. Mehrere Brände seien eingedämmt worden, 18 Feuer seien demnach aber weiter außer Kontrolle.

Das schlimmste wütete nach wie vor bei Kilmore, etwa 75 Kilometer nördlich von Melbourne. "Der Wind blies in zwei Richtungen, also haben sich die Flammen nach Osten und Westen ausgebreitet", sagte Victorias Feuerwehrchef Craig Lapsley. Die Feuerwalze habe eine Fläche von 200 Quadratkilometern erfasst. Zugleich warnte er vor weiteren Bränden: "Wir haben erst die Hälfte des Sommers hinter uns."

"Bei Gedanken, dass man das absichtlich macht, wird mir übel"
Nach Angaben von Victorias Regierungschef Denis Napthine vermutet die Polizei Brandstifter hinter vielen der Feuer. "Bei dem Gedanken, dass einige Leute absichtlich Feuer legen und Menschenleben sowie Häuser in Gefahr bringen, wird mir extrem übel", sagte er. Die Polizei sprach von einem "perfekten Verbrechen", denn zumeist zerstörten die Flammen auch sämtliche Beweise. Die Beamten befragten auch mehrere Schulkinder als Verdächtige - seit Dezember sind zehn Minderjährige in Australien der Brandstiftung beschuldigt worden.

Der Bundesstaat Victoria erlebt die schlimmsten Brände seit dem "Black Saturday", einer Serie von Buschfeuern, die am 7. Februar 2009 begann. Damals hatte ein Feuerwehrmann in der Nähe von Melbourne an zwei Stellen Feuer gelegt. Insgesamt brannten rund 150 Häuser und etwa 36.000 Hektar Buschland ab, 173 Menschen starben. Der Brandstifter wurde später zu knapp 18 Jahren Haft verurteilt.

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