Viele tote Tiere

Kaninchenpest droht unsere Feldhasen auszurotten

Burgenland
17.10.2025 06:00

Die Augen sind zugeschwollen, die Nase vereitert, das Tier ist apathisch und will nicht fressen – so zeigt sich die Myxomatose bei Hasen und Kaninchen. Die Krankheit ist meist tödlich – und sie ist ganz aktuell in Burgenlands Revieren ausgebrochen. 

Zuerst war es nur Eisenstadt, das betroffen war. Mittlerweile sind auch in den Bezirken Eisenstadt Umgebung und Neusiedl am See kranke Feldhasen zu finden. Gleich die erste, vielleicht für viele Menschen beruhigende Information: Myxomatose ist für Menschen – und Hunde – nicht gefährlich. Trotzdem sollte man tote oder kranke Hasen nicht angreifen. 

Zweite Information für Hasenbesitzer: Es gibt eine Impfung für Haushasen und -kaninchen. „Da die Myxomatose oft einen tödlichen Verlauf nimmt und keine Heilungsmöglichkeit existiert, ist eine rechtzeitige Impfung die einzige wirksame Präventionsmaßnahme zum Schutz unserer Kaninchen“, betont Veterinärdirektorin Dr. Yvonne Millard. Kaninchenhalter seien daher dringend aufgerufen, ihre Tiere prophylaktisch impfen zu lassen. 

Bitte bleiben Sie auf den Wegen!
Das funktioniert leider für Wildtiere nicht. Hier wütet die Krankheit ungebremst. Deshalb eine Bitte seitens der Servicestelle für Jagd und Fischerei im Land Burgenland: „Wir appellieren wirklich an die Hundebesitzer, ihre Tiere an der Leine zu führen und markierte Wege nicht zu verlassen: Übermäßige Störung der Hasen könnte die Ausbreitung der Krankheit nämlich noch fördern“, so Roman Bunyai, Leiter der Servicestelle.

Roman Bunyai bittet darum, zwar aufmerksam zu sein, aber kein krankes Tier anzufassen und egal ...
Roman Bunyai bittet darum, zwar aufmerksam zu sein, aber kein krankes Tier anzufassen und egal ob Hobbysportler oder Hundebesitzer auf den Wegen zu bleiben, um den Tieren zusätzlichen Stress zu ersparen.(Bild: Roman Bunyai)

Übertragen wir die Myxomatose entweder durch blutsaugende Insekten oder durch direkten Kontakt von Tier zu Tier. „Eine Beunruhigung der Feldhasen – etwa durch übermäßige Störung in ihren Lebensräumen – und ein dadurch entstehender vermehrter Kontakt unter den Feldhasen, könnte die Verbreitung der Krankheit zusätzlich begünstigen“, erklärt Bunyai. 

Das Dramatischste aber: In der Vergangenheit konnten Hasen die Krankheit zwar bekommen, waren dagegen aber einigermaßen resistent. Nur Kaninchen raffte das Virus dahin. Jetzt dürfte es aber mutiert sein und ist für die Wildhasen so gefährlich wie für Kaninchen. Neun von zehn Tieren gehen an der Infektion zugrunde. 

Was tun, wenn ich einen kranken Hasen sehe?
Primär: Nicht angreifen und ihn auch nicht einpacken und zum nächsten Jäger oder Tierarzt bringen bitte. „So grausam es klingen mag, aber die Tiere sind dem Tode geweiht, wenn sie den Virus so stark haben, dass Augen und Nase zu geeitert sind“, erklärt Bunyai. Aber trotzdem, wenn möglich, den zuständigen Jäger verständigen. Weiß man nicht, wer das ist, kann auch die Servicestelle im Land kontaktiert werden. (057-600/6626). Seitens des Landes wurde schnell reagiert – und ein Monitoring im ganzen Land gestartet. Tote Tiere werden an die VedMed geschickt, um zu schauen, wie weit sich das Virus ausgebreitet hat. Außerdem wird beobachtet, ob Begleitkrankheiten auftreten, die dann unter Umständen auch auf Menschen übertragbar sind. Bis dato ist das nicht der Fall.

Wie viele gesunde Hasen übrig bleiben werden? Hoffentlich doch ein paar, damit sie eine neue ...
Wie viele gesunde Hasen übrig bleiben werden? Hoffentlich doch ein paar, damit sie eine neue Population aufbauen können.(Bild: Charlotte Titz)

Hauptüberträger des Virus sind Stechmücken. Bleibt zu hoffen, dass diesen die Kälte bald den Garaus macht. Und dass doch noch ein paar gesunde Hasen übrig bleiben, die dann eine neue Population aufbauen können. 

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