Der Logistikanlagenbauer TGW mit Sitz in Marchtrenk (OÖ) hat einen der – laut eigenen Angaben – größten Aufträge in der Unternehmensgeschichte an Land gezogen. Der britische Einzelhändler Marks&Spencer baut in Daventry nördlich von London auf 130.000 Quadratmetern ein nationales Distributionszentrum für Lebensmittel, für das TGW die stark automatisierte Logistik liefert.
Marks&Spencer investiere insgesamt 340 Millionen Pfund (387,8 Millionen Euro) in das Projekt, der Auftrag von TGW liege im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Marks&Spencer lege seinen Fokus auf „hochqualitative und frische Ware“, erklärte Michael Schedlbauer, Vice President Business Development Groceries bei TGW, also zuständig für die Unternehmensentwicklung im Bereich Lebensmittel, und möchte sein Liefernetzwerk weiter ausbauen.
In Daventry entsteht bis 2029 ein nationales Lager und Distributionszentrum für trockene Lebensmittel und in einem zweiten Gebäude mit anderem Temperaturbereich ein Verteilzentrum für gekühlte Ware. Beliefert werden sollen alle Geschäfte in Großbritannien beziehungsweise 200 Filialen im Großraum London.
Rund 80 Prozent Roboterarbeit
75 bis 85 Prozent der anfallenden Arbeit werden – je nach Sortiment - automatisiert, das heißt von Robotern erledigt, rund 20 Prozent leisten die Mitarbeitenden im Drei-Schicht-Betrieb, die unter anderem übergroße Artikel manuell handhaben. In dem neuen Logistikzentrum würden rund 1.000 Arbeitsplätze geschaffen. Täglich würden mehrere Hunderttausend Kartons kommissioniert. Mit der Automatisierung begegne man dem Mitarbeitermangel, weiters sinke die Fehlerquote in der Kommissionierung, erläuterte Schedlbauer.
Wareneingang, Lagerung und Verteilung passieren automatisch. In einem dynamischen Shuttlelager bringen kleine mobile Roboter die Produkte in die Reihenfolge, die der Auslieferung in die Filialen entspricht. „Eine Software im Hintergrund überlegt sich, wie die Kartons zu schlichten sind, dass die Rollcontainer dicht bepackt und die Ware in die ‘richtige‘ Reihenfolge gebracht wird“, erklärte der 48-jährige Niederbayer, der seit zehn Jahren für TGW tätig ist. Die gekühlte Ware komme nicht erst ins Hochregallager, sondern vom Lieferanten sofort in das dynamische Shuttlesystem und bleibe nicht einmal einen Tag im Verteilzentrum.
Hoffen auf langfristige Partnerschaft
Mit dem ersten Auftrag für Marks&Spencer hofft TGW „auf den Beginn einer langfristigen Partnerschaft“, so Schedlbauer. Das Distributionszentrum in Daventry solle weiteres Wachstum des britischen Händlers ermöglichen. Dieser plane größere Filialen zu eröffnen. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das 1884 gegründete britische Unternehmen mit 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 13,9 Milliarden Pfund (15,9 Milliarden Euro). Auch TGW plant mit ambitioniertem Wachstum, vor allem in der Lebensmitteldistribution. Zuletzt setzte TGW 1,07 Milliarden Euro um, 2.600 der weltweit 4.600 Beschäftigten arbeiten in Österreich.
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