Studie zeigt:

FSME-Impfung rettete 10.000 Menschen vor Krankheit

Österreich
15.10.2025 06:48

Die FSME-Impfung, auch „Zeckenimpfung“ genannt, hat in Österreich seit dem Jahr 2000 nach Angaben der MedUni Wien mehr als 10.000 schwere Erkrankungen und 80 Todesfälle verhindert. Das Hauptproblem liegt laut den Forschenden in der sinkenden Impfbereitschaft der Bevölkerung. Für einen dauerhaften Schutz ist eine regelmäßige Auffrischung der FSME-Impfung jedoch entscheidend.

Neue Zahlen der MedUni Wien zeigen ein deutliches Bild: FSME-Fälle nehmen laut den Forschenden in Europa zu – auch in Österreich. Das Team um Simon Raffl vom Zentrum für Virologie veröffentlichte seine Analyse nun im Fachjournal „Vaccine“. Untersucht wurden alle labordiagnostisch bestätigten Zeckeninfektionen zwischen 2000 und 2024. Daraus errechneten die Forschenden die Schutzrate der Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Schwerer Krankheitsverlauf bei rund der Hälfte
Laut Studie wurden zwischen 2000 und 2024 insgesamt 2260 Menschen wegen FSME im Spital behandelt. Davon waren 274 Kinder zwischen einem und 15 Jahren, 1066 Erwachsene im Alter von 16 bis 59 Jahren und 920 Personen über 60. 26 Patientinnen und Patienten – also rund 1,2 Prozent – starben an den Folgen der Erkrankung. Bei fast der Hälfte, konkret bei 1051 Fällen, kam es zu einem schweren Verlauf. Eine ursächliche Behandlung gegen die Erkrankung existiert nicht. Vor allem drohen schwere neurologische Langzeitkomplikationen.

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Die Impfung verhinderte mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 4000 Fälle mit schwerem Verlauf und verhinderte 80 Todesfälle zwischen den Jahren 2000 und 2024.

Das Team um Simon Raffl vom Zentrum für Virologie an der MedUni WIen

Regelmäßige Impfung entscheidend
Die FSME-Impfung bedeutet jedenfalls extrem guten Schutz vor der Virusinfektion, die durch die Zecken übertragen wird. „Die FSME-Impfung brachte exzellenten Schutz (zu 99 Prozent bei regelmäßig immunisierten und zu mehr als 90 Prozent bei Personen mit unregelmäßigen Impfungen). Sie verhinderte mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 4000 Fälle mit schwerem Verlauf und verhinderte 80 Todesfälle zwischen den Jahren 2000 und 2024“, stellten die Fachleute fest.

Das Problem, so die Experten: In dem Beobachtungszeitraum verschlechterte sich in Österreich die FSME-Impfbereitschaft der Bevölkerung. Dies betraf auch die regelmäßigen Auffrischungsimpfungen. „Das fällt zeitlich zusammen mit einer zunehmenden Anzahl von FSME-Erkrankungen bei nicht oder nicht den Empfehlungen entsprechend Geimpften und hat zu einem signifikanten Anstieg der Häufigkeit der Erkrankungen geführt“, stellten die Autoren fest.

Für die Wissenschafter ist deshalb klar: Nur eine anhaltend hohe Durchimpfungsrate bei der FSME-Impfung kann eine solche Entwicklung verhindern. Das führt auch zu einer erheblichen Verringerung bei den Belastungen des Gesundheitswesens durch die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis.

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