Angst ist allgegenwärtig, doch sie muss kein Dauerzustand sein. In seinem neuen Buch zeigt Neurobiologe und Mentaltrainer Dr. Marcus Täuber, wie wir mithilfe wissenschaftlich fundierter Techniken unser Gehirn gezielt umtrainieren können – weg von lähmender Furcht, hin zu mehr Gelassenheit und Selbstwirksamkeit. Denn: Angst ist kein Schicksal, sondern ein Denkstil.
Wussten Sie, dass 59 Prozent regelmäßig Angst vor ihrer Arbeit haben, aber nur fünf Prozent vor Spinnen? Dass 85 Prozent der Dinge, über die wir uns Sorgen machen, niemals eintreten? Oder sich 53 Prozent durch die Nutzung sozialer Medien noch ängstlicher fühlen? Nein? Dann sind Sie nicht allein. Genauso wenig wie mit ihren Ängsten.
Neuronale Reaktionen auf Bedrohung
Denn Angst ist ein Grundgefühl, das jeder Mensch kennt – einmal als warnendes Signal, dann wieder als lähmende Kraft. In seinem neuen Buch nimmt der Neurobiologe und Mentaltrainer Dr. Marcus Täuber die Leser mit auf eine faszinierende Reise ins Gehirn. Bei Angst reagiert die Amygdala blitzschnell auf vermeintliche Bedrohungen und aktiviert Stresshormone wie Cortisol, die Körper und Denken in Alarmbereitschaft versetzen. Und das ist gut so!
Doch wenn Ängste überhandnehmen, erschweren sie unseren Alltag. „Angst ist kein Schicksal, sondern ein Denkstil und das Ergebnis automatisierter Denkmuster, die sich durch Medienkonsum, Erziehung und persönliche Erfahrungen verfestigt haben“, betont Dr. Täuber. „Die gute Nachricht: Unser Gehirn ist formbar. Durch Übungen können wir neuronale Muster verändern und Ängste nachhaltig reduzieren.“
Dabei gehe es nicht um das Verdrängen oder Schönreden, sondern um ein bewusstes Umlernen. Er beruft sich auf das „Neuromentaltraining“ – eine Methode, die auf wissenschaftlicher Basis beruht.
Gehirn ist kein Gefängnis, sondern ein Trainingsplatz
Der Wiener entwickelte es ursprünglich aus persönlicher Not. Sein eigener Tinnitus verschwand, als er begann, gezielt mit mentalen Techniken zu arbeiten. Doch wie sehen diese konkret aus?
Gedanken umlenken: Man lernt, automatische negative Gedankenmuster zu erkennen und durch neue, konstruktive zu ersetzen.
Visualisierungstechniken: Man stellt sich gezielt positive Szenarien oder gewünschte Zustände vor, um neuronale Bahnen zu stärken, die mit Sicherheit und Gelassenheit verknüpft sind.
Atem- und Körperübungen: Durch bewusste Atmung und Körperwahrnehmung wird das Nervensystem beruhigt und die Amygdala, das Angstzentrum, entlastet.
Selbstsuggestion: Gearbeitet wird mit gezielten Formulierungen – Mini-Ritualen im Alltag, also kurzen Übungen (oft nur 2-5 Minuten), die regelmäßig durchgeführt werden, um neue Denkgewohnheiten zu etablieren.
Reflexion und Journaling: Fortschritte werden schriftlich festgehalten. Muster dadurch sichtbar und Veränderungen verankert.
Das Ziel ist nicht, Furcht zu bekämpfen, sondern einen neuen Umgang mit ihr zu finden – einen, der Raum für Entwicklung, Ruhe und Selbstwirksamkeit schafft.
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