Eine Mittelschule in Oberösterreich sagt den für Jugendliche zwar frei erhältlichen, aber gesundheitlich sehr umstrittenen Koffein-Zucker-Bomben den Kampf an. Von der Politik gibt’s dafür ein Schulterklopfen und man bestätigt die „Neins“ zu Energydrinks für Kinder und Teenager. Doch die bleiben Lippenbekenntnisse.
„Energydrinks sind schlecht für Jugendliche und haben in Klassen nichts verloren“ – darüber sind sich offenbar Verantwortliche an Schulen und politisch Zuständige einig. Das Verbot an einer Mittelschule im Bezirk Eferding wird mit Schulterklopfen gelobt und als Vorbild bezeichnet.
Damit hat es sich aber auch schon. Obwohl es vor ziemlich genau einem Jahr vom damaligen Gesundheitsminister Johannes Rauch nach einem Vorstoß der Verbraucherschutzorganisation „foodwatch“ den Appell gab, Energydrinks erst ab 18 Jahren zu erlauben, ist nichts passiert.
Wer ist zuständig
Denn in einem Beisatz hieß es: „Die Umsetzung ist Landessache.“ Hier liegt die Kompetenz des Jugendschutzes. In Oberösterreich ist dafür seit Juli Landesrat Martin Winkler (SPÖ) zuständig. Auf Anfrage der „Krone“ hält er eine Einschränkung von Energydrinks für Jugendliche für sinnvoll, da diese Produkte gesundheitliche Risiken bergen.
Doch: „Eine Beschränkung von Energydrinks ist nur dann sinnvoll, wenn sie bundeseinheitlich umgesetzt wird.“ Gleichzeitig appelliert er an Eltern, das Thema Energydrink-Konsum mit den Kindern kritisch und mahnend zu besprechen.
Eine Beschränkung von Energydrinks ist nur dann sinnvoll, wenn sie bundeseinheitlich umgesetzt wird.
Landesrat Martin Winkler (SPÖ)
Hausordnung an Schule kann greifen
Auch Gesundheitsreferentin und LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) sieht die Handhabe an der Schule positiv: „Wichtig ist, dass es diese Möglichkeit der Hausordnung gibt, und ich begrüße es, wenn weitere Schulen diesem Beispiel folgen.“
Technische Umsetzung problematisch
Problematisch sei laut Juristen auch die Rechtssicherheit bei Verboten. So müsse etwa durch den Anteil an Koffein oder Zucker definiert werden, was genau ein Energydrink ist. Eine Liste mit genauen Bezeichnungen der Getränke sei problematisch, da ständig neue auf den Markt kommen und Namen leicht geändert werden können.
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