Monika Perzl ist in Österreich eine legendäre Galeristin. Ihre „Galerie am Stein“ in Oberösterreich, Schärding, hat immer die Avantgarde der Kunst der Nachkriegszeit unterstützt. Arnulf Rainer, der am Donnerstag verstarb, – wir haben darüber berichtet – kannte sie seit 36 Jahren.
Der weltbekannte österreichische Maler Arnulf Rainer (1929 bis 2025) ist am Donnerstag in Oberösterreich verstorben – wir haben ausführlich darüber berichtet.
Er hatte viele Jahre in einem adaptierten Bauernhof in Enzenkirchen, Bezirk Schärding im Innviertel, gewohnt, gearbeitet und gelebt. Hier hatte er seinen Rückzug, die nötige Konzentration und Ruhe für sein künstlerisches Schaffen gefunden. Und eine seiner treusten Galeristinnen ...
Berühmt, aber trotzdem offen für die Menschen
„Wir kannten uns seit 36 Jahren“, sagt Monika Perzl, damals hatte sie ihre „Galerie am Stein“ in Schärding gegründet. Rainer war einer ihrer ersten Künstler, bis heute stellt sie Werke von ihm aus. „Ich habe immer schöne Arbeiten bekommen“, sagt sie. „Das hat mich als Galeristin unterstützt.“
Abgehoben war Rainer nie, sondern „er und seine Familie freuten sich immer, wenn er bei mir ausstellen konnte. Ich habe ihn für seine Ehrlichkeit sehr geschätzt.“
„Durch ihn ist viel Neues gekommen“
Für die österreichische Kunst war Rainer „extrem wichtig, denn es ist von ihm viel Neues gekommen, was vorher nicht dagewesen ist.“ Außerdem ist er „aufgegangen in der Kunst“.
Fingermalerei im Stift Reichersberg
Trotz der Berühmtheit machte Rainer keinen Unterschied: „Er war 90 Jahre alt, stellte bei Ropac in Paris aus, aber auch bei mir in Schärding.“ Er sei noch von einer überstandenen Infektion geschwächt gewesen, dennoch kam er zur Vernissage, signierte Kataloge: „Das werde ich ihm nie vergessen! Sein Tod macht mich sehr traurig.“
Perzl übersiedelte vor sechs Jahren ihre „Galerie am Stein“ in das Stift Reichersberg, aktuell zeigt sie dort Werke von Brigitte Kowanz, Karl Schleinkofer, Tobias Pils. Ein Bild von Rainer – eine Fingermalerei aus 1983 – ist ebenfalls zu sehen (bis 14. Februar).