Nazis attackiert?
Prozess gegen Maja T. in Ungarn auf Jänner vertagt
Der Strafprozess gegen Maja T. in Budapest ist auf Jänner vertagt worden. Der non-binären Person werden Körperverletzungen bei Protesten gegen Rechtsextreme im Februar 2023 vorgeworfen. T. drohen deshalb bis zu 24 Jahre Haft.
T. wurde im Dezember 2023 in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert. Die Person hat die deutsche Staatsbürgerschaft, die Anwältinnen und Anwälte forderten die Rücküberstellung – doch bisher vergeblich. Der Prozess in Budapest begann im Februar dieses Jahres. Die nächsten Verhandlungstage sind der 14., 16., 19. und 22. Jänner 2026, wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde.
Maja T. soll zusammen mit Mitgliedern der deutschen „Hammerbande“ im Februar 2023 an Angriffen gegen tatsächliche, aber auch vermeintliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Neonazi-Aufmarsches beteiligt gewesen sein. T. äußerte sich zu den konkreten Vorwürfen bisher nicht.
Die Person, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich definiert, wirft dem Richter vor, dass dieser nicht an einem fairen Verfahren interessiert sei. Tatsächlich wurde der Prozess in Teilen der ungarischen Öffentlichkeit stark politisiert. Erst vor zehn Tagen stufte Ministerpräsident Viktor Orban die Antifa per Verordnung als „Terrororganisation“ ein. Dieser Bewegung, die aus der linken bis linksextremen Szene kommt, wird auch Maja T. zugerechnet.
T. beklagt schlechte Haftbedingungen und trat deshalb im Juni einen rund 40-tägigen Hungerstreik an (siehe Video oben). Ein Termin für ein Urteil zeichnet sich bisher nicht ab. Derzeit läuft noch das Beweisverfahren, in dem Zeuginnen und Zeugen angehört sowie Dokumente und Videoaufnahmen vorgelegt werden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.