150 Aktivisten an Bord
Israels Marine fing die nächste Gaza-Flotte ab
Israels Marine hat laut eigenen Angaben eine weitere Hilfsflotte auf dem Weg in den Gazastreifen gestoppt. Die ungefähr 150 Aktivistinnen und Aktivisten seien in einen israelischen Hafen gebracht worden und würden umgehend abgeschoben, heißt es.
Die Flotte bestand aus neun Schiffen und wurde Mittwochfrüh etwa 220 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens gestoppt. Man sei „attackiert und illegal abgefangen worden“, teilten die Organisationen Freedom Flotilla Coalition und Thousand Madleens to Gaza mit. An Bord waren etwa 150 Aktivistinnen und Aktivisten aus rund 30 Ländern. Auch sie wollten die israelische Seeblockade durchbrechen und Hilfsgüter liefern.
Wie berichtet, hatte Israels Marine erst vor wenigen Tagen mehr als 40 Boote mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen abgefangen. Ungefähr 400 Besatzungsmitglieder wurden in Gewahrsam genommen, darunter die schwedische Aktivistin Greta Thunberg und vier Personen aus Österreich. Inzwischen sind viele von ihnen wieder frei.
Hier sehen Sie ein Posting zu dem Vorfall von der Freedom Flotilla Coalition:
Die Organisatorinnen und Organisatoren der Global Sumud Flotilla warfen den israelischen Behörden vor, mehrere Festgenommene körperlich und psychisch misshandelt, gedemütigt und ihrer grundlegenden Rechte beraubt zu haben. Israels Regierung spricht von „dreisten Lügen“, alle Rechte der Festgenommenen seien „vollständig gewahrt“ worden.
Kritiker: Mengen zu gering
Die Staatsanwaltschaft in Rom hat bereits eine Untersuchung zu den Vorfällen eingeleitet. Einige italienische Freiwillige hatten Vorwürfe wie Demütigungen und Folter im israelischen Gefängnis erhoben und Anzeigen erstattet. Darüber hinaus wird eine Verletzung des Seerechts geklagt, da die Boote unter fragwürdigen Umständen gestoppt worden seien.
Kritikerinnen und Kritiker werfen den Aktivistinnen und Aktivisten vor, dass die Menge der von ihnen transportierten Güter ohnehin zu gering sei, um der notleidenden Bevölkerung wirklich zu helfen. Die am Mittwoch abgefangenen Schiffe hatten nach Angaben der Organisationen Hilfsgüter im Wert von mehr als 110.000 US-Dollar an Bord, darunter Medikamente, Beatmungsgeräte und Nahrungsmittel.
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