Wegen 130 Wohnungen

Streit um ein 250 Jahre altes Naturjuwel

Wien
08.10.2025 17:30

Wegen eines Bauprojektes ist ein Baum in Wien-Liesing jetzt in Gefahr. Die Grünen schlagen Alarm und fordern mehr Schutz für das Naturdenkmal.

Die ist älter als die meisten Häuser im Bezirk und der letzte stille Zeitzeuge einer anderen Epoche: eine rund 250 Jahre alte Esche in Atzgersdorf. Doch das Naturdenkmal ist in Gefahr. Auf dem ehemaligen Kleinbahngelände in der Gatterederstraße entstehen 130 Wohnungen und mehrere Gewerbeflächen. Jetzt rücken die Bagger immer näher. Bereits ab Mitte Oktober sollen erste Aushub- und Baugrubensicherungsarbeiten starten. Die Grünen schlagen Alarm und sind besorgt, dass der wertvolle alte Baum bei den Bauarbeiten Schaden nimmt.

Dabei wurde die Esche von der MA 22 (Umweltschutz) im Jänner 2025 als Naturdenkmal eingestuft, das heißt offiziell unter Schutz gestellt. Doch gegen diesen Bescheid hat der Bauträger, die Swietelsky AG, Beschwerde eingelegt. Nun liegt der Fall beim Verwaltungsgericht Wien. Auf dessen Entscheidung will die Baufirma jedoch nicht warten, behauptet die Ökopartei.

Entlang der Baulinie gekappt
Bereits im Herbst 2024 hätte der Bauträger durch einen umstrittenen Rückschnitt Empörung ausgelöst: Die Äste wären unter dem Vorwand eines „Pflegeschnitts“ genau entlang der Baulinie gekappt. „Die Stadt muss den Bauträger jetzt zum Schutz der Esche verpflichten“, fordert Gemeinderätin Tina Wirnsberger (Grüne). Die Anwohner starteten eine Petition, die schon mehr als 1800 Unterschriften hat.

Erhalt der Esche ist dem Bezirk und der Stadt ein Anliegen
Das Büro des Liesinger Bezirksvorstehers Gerald Bischof (SPÖ) teilt der „Krone“ mit, dass der Erhalt der Esche dem Bezirk und der Stadt Wien ein besonderes Anliegen sei: „Bereits im Zuge der Erstellung des Flächenwidmungsplanes im Jahr 2018 wurde daher der Baum besonders berücksichtigt, indem der Standort der Esche großflächig von einer Bebauung ausgenommen wurde.“

„Der Schutz und Erhalt der Esche sind für uns von Beginn an ein zentraler Bestandteil des Wohnprojekts. Um die Esche während der Bauarbeiten zu schützen, wurde durch die MA 22 ein Schutzbereich für den Baum festgelegt – sowohl ober- als auch unterirdisch. Dieser Bereich wird während der Bauzeit durch eine bauliche Abtrennung vor Betreten geschützt. Im Bescheid der Behörde wurde festgehalten, dass Swietelsky geeignete Maßnahmen zum Schutz des Baumes ergriffen hat“, heißt es dazu von der Swietelsky AG auf „Krone“-Anfrage. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Wien Wetter
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt